Lichte Momente in schweren Zeiten

von Uwe van Hoorn

In meinem letzten Blog, der jetzt schon 7 Monate zurück liegt, habe ich aufgefordert, den Glauben an die kleinen Wunder des Lebens nicht aufzugeben.

Im diesen Wochen fällt das ziemlich schwer, da der widerwärtige Krieg, den Putin in der Ukraine angezettelt hat, unser aller Leben überschattet. Die Bilder aus dem Kriegsgebiet belasten uns sehr und auch die Befürchtung, dass dieser wahnsinnige Despot auch noch schlimmere Verbrechen anzetteln könnte. Es ist so unendlich traurig!

Und doch gibt es auch immer die schönen persönlichen Momente und Begegnungen. Ein Licht meiner letzten Tage will ich hier beschreiben:

Vor einigen Jahren übergab mir, dem Ornithologen, ein mittlerweile verstorbener Kegelbruder ein Fernglas mit den Worten: „Du hast sicher bessere Gläser, aber Du wirst bestimmt wissen, an wen Du es zur freudvollen Nutzung weitergeben kannst.“ Ich nahm es in Verwahrung. Ein einfaches, aber in der Optik gutes, kleines Fernglas.

Vor drei Jahren habe ich in meinem Blog auf das wunderbare Buch „Federnlesen“ hingewiesen, in dem die Autorin Johanna Romberg vom Glück Vögel zu beobachten schreibt. Eine von meiner Frau Elke und mir sehr geschätzte Journalistin der NRZ (Neuen Ruhr/Rhein Zeitung), Maike Maibaum, war von dem Buch auch völlig begeistert, schrieb in ihrer Kolumne „Federn ahnen“ aber, dass sie mit „Vaters altem Feldstecher“ die Vögel nicht schnell genug fixieren konnte. Aber sie wollte „gucken, gucken, gucken“!

Das fand ich so nett, dass ich ihr per Mail vorschlug, sie mit einem „Crashkurs Fernglasnutzung“ im neuen Hobby Ornithologie zu unterstützen. Bei der Gelegenheit wollte ich mir das alte Fernglas angucken und, so es deutlich schwächer war als das Geschenk meines Kegelbruders, seinem Wunsche folgend, ihr dieses überlassen.

Sie kam zu uns, sah unsere Naturidylle auf dem Garagentor, unseren naturnahen Garten und entschied sich spontan, darüber einen Artikel zu schreiben. Dieser ist am 4.4. erschienen und auf der Seite Veröffentlichung zu finden und ist in jeder Hinsicht ein gutes Beispiel für guten Journalismus.

Übrigens: das Fernglas ihres Vaters war wirklich nicht gut und so war es für mich und Maike Maibaum eine große Freude, dass das geerbte Glas in ihren Besitz wechselte. Für Elke und mich war es eine bereichernde menschliche Begegnung und wir hoffen bald mit der Nachwuchsornithologin am Niederrhein gemeinsam auf die Pirsch zu gehen.

Gerade in diesen schweren Zeiten ist es wichtig, die Schönheiten des Frühlings zu sehen und menschliche Wärme zu suchen! Pflegt die hoffnungsvollen Teile des Lebens!