Gänsesäger Männchen auf der Sauer

die untergehende Sonne als die Quelle des Lichtes

das Paar ist auf dem Nest gelandet

Reisebericht Spanien 2024

zum Februar

zum März

zum Ende des bisherigen Berichts

Vorab

unsere Reiseroute auf der Iberischen halbinsel

26.12.2023

Die Planung für den nächsten großen Urlaub auf der Iberischen Halbinsel steht und, das "Expeditionsfahrzeug“ ist weitgehend reisefertig und morgen geht es zuerst bis Luxemburg.

Dann geht es in drei Schritten bis in die Camargue, wo wir den Jahreswechsel verbringen und am 2.1.2024 wollen wir wieder in Spanien ankommen

Die geplante Route durch Spanien und Portugal ist oben auf der Karte blau punktiert eingezeichnet. Rot betrifft die geplante Strecke vom letzten Mal, die wegen des vergessenen Personalausweises in El Rocío jedoch im zweiten Teil ganz anders verlaufen ist. Teile der damaligen Planung kommen dadurch wahrscheinlich jetzt zum Einsatz.

27.12.2023 – Wasserbillig/Luxemburg

Abfahrt in Essen um 12:30Uhr bei Nieselregen und 10°. Was hatten wir gestern für ein Glück, denn beim Packen des Womos war es trocken und sonnig!

Heute kam erst in der Kölner Bucht auch die Sonne etwas heraus und das Thermometer stieg kurzfristig auf 12° … draußen versteht sich.

römische Wasserleitung

Kurz hinter Köln überholten wir einen alten schneeweißen Rolls Royce. Ein schmuckes Teil!

Unsere erste kurze Rast gab es an der A1 auf dem Parkplatz „Grüner Winkel“. Dort ist unter einem Wetterdach ein Originalteil einer alten römischen Wasserleitung ausgestellt, durch die im zweiten Jahrhundert Wasser aus der Eifel 100km bis nach Köln geleitet wurde.

In den Höhenlagen der Eifel sah man die Windräder nur schemenhaft, so tief hingen die Wolken. Jetzt zeigte das Außenthermometer 6°. Es blieb aber trocken.

Um 16:30Uhr haben wir bei Kilometerstand 260 auf der Brücke über die Sauer Deutschland für einige Zeit verlassen. Jetzt stehen wir auf dem Campingplatz Schützwiese an der Sauer und das Rauschen des Flusses wird uns in den Schlaf begleiten. Zum Glück stehen wir deutlich über dem Fluss!

28.12.2023 – Aire Camping - Car du Grand Langres

Gänsesäger Männchen auf der Sauer

Gestern hatte ich noch befürchtet, dass ich als ornithologische Besonderheit des Quartiers in Wasserbillig die vielen Nilgänse und den Flugruf eines Eisvogels angeben müsste. Doch heute Morgen dann auf der Sauer ein paar Gänsesäger. Das nebenstehende Männchen war sehr kooperativ. Okay … die Nilgänse waren akustisch deutlich voraus.

Start am Campingplatz kurz vor 11Uhr und dann natürlich erstmal getankt: Diesel 1,499€ = glatte 30Cent billiger als zuletzt in Essen. Kein Wunder, dass an allen Ein- und Ausfahrten von Luxemburg eine große Tankstellenvielfalt zu erleben ist. Später in Frankreich waren die Preise wie zu Hause oder gar höher.

Um 11:45Uhr und bei Kilometerstand 317 waren wir dann auch wieder aus dem heute sonnigen kleinen Nachbarsland raus. Hinter der Grenze erwarteten uns dann aber dicke Regenwolken. Wir hatten schon Sorge, dass der geplante Spaziergang mit Gina an der Mosel bei Toul ins Wasser fallen würde, aber siehe da: es war genau eine Stunde trocken und die Sonne ließ sich kurz blicken.

Die spätere Strecke von Toul über Neufchâteau bis Langres bin ich schon häufiger gefahren. Sie hat immer was von einer Achterbahn. Heute allerdings bei verregneten Sichtverhältnissen. Und die toten Wildschweine, die am Straßenrand auf dem Rücken liegend die Beine gen Himmel streckten, zeigten deutlich: die häufigen Warnschilder „Wildwechsel“ und Geschwindigkeitsbegrenzungen sollten ernst genommen werden.

Ein interessanter Fakt auf der Fahrt waren die häufigen auf dem Kopf stehenden Ortseingangsschilder. Wir rätselten fleißig drauflos, wieso das so ist, um hier im Netz zu lesen, dass es eine Protestaktion von jungen Landwirten gegen die nach ihrer Meinung verfehlte Agrarpolitik ist. Die Aktion ist schon in viele Regionen in Frankreich und sogar bis über die Grenze nach Deutschland ausgedehnt worden.

Auch bei diesigem Wetter ist die Anfahrt auf die Festungsstadt Longres beeindruckend. Aber für ein würdiges Foto ungeeignetes Wetter.

Landung hier auf dem Platz um 16:30Uhr bei 555,5Kilometer. Knapp die Hälfte des Weges zum Platz in der Camargue, an dem wir den Jahreswechsel erleben wollen.

29.12.2023 – 19Uhr … Ankunft in der Camargue

Ausritt im Reiterparadies Camargue

Von der Fahrt völlig geschafft vertage ich den Tagesbericht auf morgen.

29.12.2023 – Nachtrag Tagesbericht

Ich habe einige meiner eisernen Reiseregeln gebrochen und das war nicht die beste Idee. Doch der Reihe nach:

Wir fuhren um 10:30Uhr von Langres ab. Für unsere Verhältnisse erfreulich früh. Um 12:50Uhr hatten wir bereits 220km geschafft. Trotz zwischenzeitlicher Regenfälle lief es gut, was natürlich auch an der „Péage“, also der Maut liegt, da manche Autofahrer dann lieber die oft parallel laufende Nationalstraße nutzen.

Am Abend zuvor hatte Elke im Internet nach den Kommentaren zu unserem geplanten Stellplatz in Beausemblant im Rhonetal gesucht und ein paar kritische Stimmen dazu gefunden, wo Leute über laute Jugendliche in der Nachbarschaft berichteten, sogar von Steinwürfen. Eigentlich lasse ich mich davon nicht wirklich beeindrucken, denn man weiß nicht, wie solche Beurteilungen zustande kommen. Wegen der wunderbar freien Autobahn und der frühen Zeit entschloss ich mich, dass wir die gesamten restlichen 400km bis in die Camargue in einem Rutsch fahren. Also eine Gesamttagesleistung von über 600km, die ich eigentlich immer in zwei Teile zerlege.

Bis Lyon lief es weiter gut, daselbst die üblichen, aber verkehrsbedingten, erträglichen leichten Verzögerungen. Ein paar idiotische LKW-Fahrer mit zu hoher Geschwindigkeit inklusive.

Hinter Vienne bei flüssigem Verkehr das erste Mal die Verkehrswarnung „Staugefahr auf 10km“. Unser Gefühl: die Autofahrer sehen das Schild und gehen kollektiv auf allen Fahrspuren auf die Bremse. Ich mache es kurz: über Stunden immer wieder das gleiche Problem bei der Annäherung an Städte. Und einen wirklichen Grund wie Unfall oder Baustelle gab es nie. Und so ging es bis Valence, wo wir um 16Uhr die Piste verlassen haben, um für die nächsten Tage einzukaufen, zu tanken und überhaupt noch mal eine kleine Pause einzulegen. Ein Einkaufscenter, wo wir mit dem Womo hätten parken können, fanden wir nicht. Aber eine Selbstbedienungstankstelle, bei der alles fehlerfrei geklappt hat und der Preis (1,759) der bisher beste in Frankreich war. Aber dann … waren wir wieder auf der Piste … im Stau … es lief wieder … im Stau … es lief wieder … … … unsäglich! Zu diesem Zeitpunkt wären wir schon in Beausemblant gewesen.

Rote Spornblume

Als wir auf der anderen Seite der Rhone das Kernkraftwerk bei Cruas sahen, war mir klar, dass wir das Tagesproblem auch anders hätten lösen können. Dort haben wir im letzten Jahr den Jahreswechsel verbracht und hier füge ich mal ein Foto des letzten Jahres ein, um die trübe Sache ein wenig farbig zu gestalten.

Wir aber kämpften uns durch diese völlig sinnfreien Autobremswellen auf der A7.

Als wir bei Orange auf die A9 gen Barcelona abgebogen sind, gab es keine Staus mehr … aber dafür wurde es dunkel und ganz viele Fahrzeuge kamen uns mit schlecht eingestellten Scheinwerfern oder gar mit eingeschaltetem Fernlicht entgegen. Und die letzten 40km ging es dann per „Landstraße“ im stockdunklen durch die Camargue. Einerseits sieht man absolut nix von der grandiosen Natur, andererseits wird man bei angepasstem Tempo (wegen vieler Wildwechsel) massiv von den Autofahrern mit Ortskenntnis bedrängt.

Nun zum schon bekannten Schluss: um 19Uhr kamen wir am Campingplatz La Brise an, ich checkte ein und wir fanden im Dunklen mit einiger Mühe unseren Stellplatz. Zu dem Zeitpunkt gab es noch viele Lücken auf dem Platz, aber die heutige Situation folgt gleich. ;-)

Erstmal aber noch die „gebrochenen Regeln“:

  1. Lass Dich nicht von den Bewertungen im Netz von einem Stellplatzbesuch abhalten.
  2. Fahre nie eine Strecke über 400km
  3. Suche Dir einen Übernachtungsplatz wenn es dir zu viel wird
  4. In unbekanntem Land und einer Strecke mit hohem Wildbestand fahre nie im Dunklen
  5. Komme nicht im Dunklen auf fremden Plätzen an

Es wird nicht wieder vorkommen!!!

30.12.2023 - Saintes-Maries-de-la-Mer/Camargue/Camping „La Brise“

Familienritt ins Reiterparadies Carmargue

Nun bleibt für den heutigen Tag nicht mehr viel Energie. Aber vom Morgen bis zum Abend blauer Himmel und Sonne. Morgens mussten wir zwar die Heizung anmachen, aber schon bald hat Elke (die eigentlich eine Frostbeule ist) Oberlicht und Seitentür geöffnet, weil die Sonne ihre Wirkung als Heizung übererfüllt hat.

Bei dem gemeinsamen Spaziergang die ersten netten Sichtungen: ein Familienverband beim Ausritt in die Natur (nebenan mit Flamingos im Hintergrund), Seidenreiher (weiter unten), vielen überwinternden Zilpzalps, die zu erwartenden Schwarzkehlchen und anderen spannenden Arten, die an den nächsten Tagen auf die korrekte Bestimmung warten.

weißer Reiher - gelbe Füße = Seidenreiher

Der Campingplatz (Saintes-Maries-de-la-Mer/Camargue/Camping „La Brise“) und der Ort füllen sich seit dem Mittagstunden merklich. Bei meinem nachmittäglichen Einkauf war an allen möglichen Plätzen weder ein Baguette noch irgendein Brot zu bekommen. Morgen werde ich sehr früh zum Bäcker fahren, um unser Frühstück und das Baguette für das Silvesteressen zu sichern.

Nun geht´s dem Ende des Jahres 2023 entgegen. Gute Nacht!

31.12.2023 – Silvester am Mittelmeer

Um 8Uhr bin ich zum Bäcker gestartet. Wäre aber so früh gar nicht nötig gewesen, denn heute Morgen gab es überall reichlich Baguette und Croissants. Auf dem Platz war noch deutlich Nachtruhe angesagt. Durch den kleinen Graben schoss rufend der Eisvogel. Der erste Farbtupfer des Tages.

Blick auf Saintes-Maries-de-la-Mer

Später gab es für Gina und mich eine kleine Wanderung an das heute etwas unruhige Meer (mit Blick auf  Saintes-Maries-de-la-Mer) und durch die Salzwiesen der Camargue. Durch die vielen Pferdehufe war der tonige Boden an vielen Stellen kräftig durchgewalkt und klebte mir an den Schuhen und Gina an den Pfoten.

Einige Touris ließen ihre Hunde frei laufen und deren Spurts trieben die Flamingos auf Distanz. So ist das erste Flamingofoto, das ich in diesem Jahr noch schießen wollte, eher suboptimal und die Limikolen davor nicht bestimmbar. Diese wurden mehrfach durch eine überfliegende Rohrweihe hoch gemacht. Den Flamingos war der Greif schnuppe.

Zurück im Ort traf ich heute zum zweiten Mal einen Mann mit seinem Wolf (…shund). Beeindruckendes Tier!

der Neujahrsgruß 2024

Auf der Fotoseite gibt es wie immer Bilder des Tages. Hier nun zum Abschluss des Jahres noch dies:

1.1.2024 – gestern und heute

Ein Blick zurück ins letzte Jahr … gestern ist gemeint:

Aus den letzten beiden Fotos des Jahres 2023 habe ich eine Kombination gebastelt, in den Status bei WhatsApp gestellt und auch per Mail versandt. Auf der Fotoseite zu bewundern. ;-) Ob es jemand geglaubt hat?

Ganz ohne Böllern ging der Abend dann doch nicht vonstatten. Um 19Uhr knallte es irgendwo auf dem Platz für eine Viertelstunde mächtig. Wahrscheinlich mussten irgendwelche deutschen Eltern bei ihren Kindern ein Versprechen einlösen. Für den Rest der Nacht blieb es aber ruhig, auch beim Jahreswechsel. Auch gestern am Tag und heute keine Knallerei. Die Franzosen sind diesbezüglich eindeutig netter zu den Tieren!

Flugbahn der Eisvögel - für ein Foto zu schnell

Heute haben wir den Tag sehr ruhig gestaltet. Elke ist mit Gina noch mal zum Strand und ich habe einen kleinen Ausflug mit Klappi in die Camargue gemacht. Eigentlich zum Vogelgucken … aber es war sehr ruhig. Das kenne ich aus dem Ebrodelta deutlich anders. Lediglich die Eisvögel zischten immer mal über den Wasserflächen an mir vorbei. Wunderbare Farbspiele in der Sonne. Aber keine Chance auf ein Foto!

Apropos Sonne: die Tage hier waren durchweg sonnig, aber mit max.14° und Windfrische. Aber das Licht alleine hilft ja schon.

Das Fazit zu unserem Aufenthalt auf diesem Campingplatz ist durchweg positiv. Für künftige Reisen in den Süden eine gute Zwischenstation. Durch die Campingcard ACSI haben wir für die 4 Nächte nur 78€ gezahlt. Und die jährliche Kartengebühr (17,95€) schon auf dem ersten Platz mehr als eingespart.

Morgen geht´s nun weiter nach Spanien. Ohne Staus etc. eine Fahrt von rund 4 Stunden, Pause inclusive.

2.1.2024 – Camping JonCar Mar in Rosas

11:30Uhr Abfahrt in der Camargue bei 6° … Kilometerstand 1175.

Bei der Vorbeifahrt an Nimes ein ganz besonderer Weihnachtsbaum: in einem Nadelbaum saßen 10 Weißstörche … sehen besser aus als Christbaumkugeln und Lametta. Auf der anderen Seite der Autobahn ca. 100 Weißstörche auf einer Wiese und als kurz danach Weißstörche und Schwarzmilane in einer dichten Wolke kreisen ist klar … es ist daselbst die örtliche Müllkippe.

wir sind wieder im Schinkenland Spanien

15:10Uhr geht es (nach einer kurzen Pause bei Narbonne) bei Kilometerstand 1470 über die spanische Grenze. Willkommen in der zweiten Heimat! Ankunft 17.30Uhr … dem Einkauf geschuldet ... bei 14°.

Nebenan ein Foto aus der Schinkenecke des ersten spanischen Supermarktes bei Figueres. Jetzt sind wir auf unseren traditionellen Startcampingplatz in Roses und ich höre das Bett schon rufen!

Buenas noches in die Heimat!

3.1.2024 – absoluter Ruhetag in Roses (so heißt der Ort auf katalonisch)

Wir sind jetzt für eine Woche hier auf dem Campingplatz JonCar Mar und wie in den letzten Jahren auch bedeutet dies verminderte Aktivitäten … auch beim Reisebericht.

Übrigens war es eine gute Idee zu reservieren, denn der Platz ist ausgebucht und angeblich ist auch in der Umgebung kein freier Platz zu finden.

4.1.2024 – Sonne und Wiedehopfe

Wiedehopf im Castellgraben - immer wieder nett!!!

Nachdem mich einige Malessen (plattdütsche Form von Malaise) gestern an Platz und Womo gebunden hatten, war heute wieder allgemeine Befreiung und die Sonne lockte uns nach dem Frühstück heraus. Ich war gespannt, welcher Vogel mir in diesem Jahr in Spanien als erstes vor die Linse kam. Erfreulich: im Wallgraben der Zitadelle von Rosas/Roses suchten zwei Wiedehopfe nach Leckereien unter der Grasnarbe. In einiger Entfernung, aber immer wieder eine Freude! Der Weg über die Wälle der Zitadelle, und damit unsere übliche Tour in die Altstadt von Roses (wir sind eben doch in Katalonien!), ist immer mal wieder für nette Beobachtungen gut.

als Start in die spanische Küche - Gambas all ajillo - köstlich!

Elke wollte und hat einen neuen kleinen Rucksack gekauft, den wir sofort auch mit Lebensmitteln (u.a. Anis seco, por favor) gefüllt haben. Und zwischendurch gab es die ersten Gambas all ajillo! Wie man sehen kann: Gambas mit viiiiel Knoblauch, schön scharf und siedend heiß. Für Elke zu scharf und für unseren Lieblingshund ist das alles wirklich gar nichts. Obwohl diese treuen Hundeaugen … .

So haben wir den heutigen Sonnentag noch einmal genossen. Denn für die nächsten drei Tage ist wieder der Tramontane angekündigt, der im letzten Jahr schon zu unserer verspäteten Abreise aus Spanien geführt hat. Mit Windgeschwindigkeiten bis 100km/h und einem Temperatursturz bis zur Frostgrenze in der Nacht. Die Satellitenschüssel brauchen wir allerdings diesmal, im Gegensatz zum letzten Jahr, nicht einzufahren: ein Baum verhindert den gelungenen Einsatz unserer im Dezember rund erneuerten Anlage von Anfang an.

5.1.2024 – kein Sturm

Ein Nachtrag noch für den gestrigen Tag: bei der Post (correos) habe ich die Marken für die Kartengrüße der nächste Wochen geholt. An das System mit unterschiedlichen Wartemarken für verschiedene Leistungen erinnerte ich mich noch  vom letzten Mal und habe diesmal auch fast alles richtig gemacht. Das Problem war dann tatsächlich nicht von mir produziert. Beim Zahlen mit Karte verschluckte sich die Maschine und stürzte ab. Der Señora hinter dem Schalter war es nach 10 Minuten fühlbar unangenehm, dass jeder ihrer Versuch, das Teil zur Arbeit zu bewegen, ins Leere ging. Letztlich hat es aber doch geklappt.

die mir bisher unbekannte Folterpflanze oder auch Mottenfänger

Der für heute angekündigte Sturm ist vollständig ausgeblieben. Ein paar sehr wenige Regentropfen fielen beim Frühstück. Beim Spaziergang mit Gina war es wieder trocken und ich habe eine schöne Runde mit ihr gedreht. Dabei kam ich an nebenstehenden Früchten vorbei, die von der Bestimmungsapp ObsIdentify als zur Folterpflanze gehörig bestimmt wurden. Kein schöner Name und er kommt keineswegs, wie ich erst vermutete, von den windenden Stängeln, sondern ist eine für mich neue Besonderheit im Bereich der Bestäubung. Dafür sind überwiegend Nachtfalter zuständig und wenn die ihren langen Rüssel in die Blüte stecken, klemmt die Blüte diesen fest und lässt erst wieder los, wenn die Bestäubung erfolgreich war. Meist am nächsten Morgen. Die Natur hat immer wieder Überraschungen auf Lager! Der englische Trivialname „moth catcher“ = Mottenfänger. Die Pflanze kommt eigentlich aus Südamerika und gilt in Europa als unerwünschte Invasive Art. Was so manchen Pflanzenhändler nicht davon abhält, sie auch in Deutschland zu verkaufen.

6.1.2024 – Dreikönigstag

Santa Margarida vor den schneebedeckten Pyrenäen

Gestern Abend kamen dann doch noch die ersten Ausläufer der Tramontane von den Bergen herab und begannen am Womo zu rütteln.

Hafen von Roses

Heute Morgen war der Himmel dann blank geputzt, aber es heulte der Sturm mächtig über den Platz. Für mich eine schöne Aussicht für eine Gang mit dem Hund, für Elke ein Grund erstmal etwas länger im Bett zu bleiben. Bei Wind sind wir wirklich sehr unterschiedlich gepolt.

Nach dem Frühstück bin ich dann los und hoffte auf gute Fernsicht bis zu dem Pyrenäen, was, wie das nebenstehende Foto zeigt, auch wirklich stimmte. Die Boote dümpelten im Hafen, die Wellen gingen über die Anleger und der Sand wurde in Wolken über den Strand getrieben, aber da darf Gina ja eh nicht hin.

nach dem Sturz ein farbiges Foto - Glück gehabt

Eigentlich war mein Ziel das Castell de la Trinitat am Ende der Bucht. Vor dem Aufstieg wollte ich die Anlage fotografieren, hatte die Kamera schon im Anschlag und wollte noch ein klein wenig rückwärts für die ideale Position als es passierte: einen an dieser Stelle völlig unmotiviert auf dem Gehweg stehenden Betonpoller hatte ich übersehen, kam ins straucheln, drehte mich um 180° und knallte der Länge nach hin. Ein wenig konnte ich mich noch abfangen, fiel aber trotzdem auf die Stirn. Meine erste Sorge galt meinen Knien, als aber Blut über die Brille floss, änderten sich die Prioritäten. Eine entgegenkommende Autofahrerin hielt sofort an und bot sich mehrfach an, mich ins Hospital zu fahren. Etwas verunsichert  hatte ich aber sofort das sichere Gefühl, dass alles nur halb so schlimm war und lehnte dankend ab. Es ist manchmal eben doch gut Ostfriese zu sein, denn so war eine Gehirnerschütterung … … … ;-)

Gina hatte sich zum Glück mit einem Sprung zur Seite gerettet. Mit den Küchentüchern, die ich zum Glück immer in der Tasche habe, konnte ich das Blut aufhalten und nach kurzer Zeit kam auch nicht mehr viel nach. Die Brille war nur leicht verbogen, aber weder Kamera noch Fernglas haben Schaden genommen … und die Knie auch nicht.

Auf dem Weg zurück zum Platz habe ich mir die Mütze tief ins Gesicht gezogen, um keine mitleidigen Blicke der Passanten auf mich zu ziehen. Elke hat die Abschürfung, denn mehr ist es nicht, liebevoll versorgt.

7.1.2024 – es stürmt weiter heftig

ein Sturmdrache über dem Campingplatz

Mit dem obigen Foto habe ich dann wohl doch ein paar Leute erschreckt, was nicht in meiner Absicht stand. Das Selfie hatte ich am Ort des Geschehens in erster Linie aufgenommen, um selber sehen zu können, was genau passiert war. Also noch mal zur Beruhigung: nix wirklich schlimmes passiert und auch keine Kopfschmerzen oder ähnliches.

Der Sturm zerrt weiter mächtig an den Campingfahrzeugen und einige nicht gut befestigte Gegenstände werden von den Böen über den Platz gefegt. Als ich heute Morgen unser Baguette holte, flog der nebenstehende Sturmdrache über den Campingplatz JonCarMar. ;-)

die Gala der Wiedehopfe im Burggraben

Elke gruselt sich immer noch vor dem kalten Sturm, der von den Schneehängen der Pyrenäen, die in der Ferne zu sehen sind, herunterbraust und die Temperaturen deutlich in den einstelligen Bereich drückt. Das aber bei Sonnenschein und nur einzelnen zerrissenen Wölkchen.

So war die Gassirunde wieder bei mir und ich bin mit Gina zur Zitadelle, wo sie im breiten Burggraben mal frei rennen konnte, während ich mich auf die Gala der Wiedehopfe konzentrieren konnte. Zum Glück blieb Gina auf Distanz und die Wiedehopfe ließen sich kaum stören.

Der Rest des Tages war „Homeoffice“ angesagt. Sprich: wir ließen – bis auf einen kleinen Abendspaziergang – den Sturmtag an uns vorüberrauschen. ;-)

8.1.2024 – Letzter Tag in Roses

die Mönchssittiche schauen aus ihrem Mehrfamilienhaus

 

Bevor wie Roses verlassen, wollte ich unbedingt noch die netten Mönchssittiche am Nest fotografieren und über dem „Mercat de Roses“, sprich durch die Markthalle bummeln und ein paar  frische Sachen einkaufen. Wie nebenan zu sehen: die Mönchssittiche waren kooperativ, die Händler im zentralen Markt hingegen nicht. Nicht ein Gemüsestand und auch kein Fisch- oder Fleischverkäufer hatte auf. Das ist offensichtlich den Feiertagen seit dem Dreikönigstag geschuldet. Schinken und Brot, also haltbares, wäre gegangen. Das stand aber nicht an.

Am Abend dann noch mal zu unserem Favoritenlokal: las Palmeras.

Roses liegt im letzten Sonnenlicht

Vorher gab’s aber noch wunderbares Licht auf Roses (unten) und den dafür verantwortlichen Sonnenuntergang im Westen (auf der Fotoseite). Morgen geht´s weiter noch Südwesten.

9.1.2024 - Finca el Maset bei Sant Pau d’Ordal

Am Abschiedsmorgen war es in Roses wirklich A….kalt: -2° behauptete die Wetter-App. Was bei Nachbarn das Frostschutzventil aktiviert hat und sie im Schlaf ihren Wasservorrat verloren haben.

Nach Wasserent- und Versorgung ging es zum nächsten wichtigen Tageseinsatz: Gaskauf und Tanken. Nach dem vergeblichen Versuch unseren Versorgungsplatz in der Nachbarschaft anzufahren (inzwischen ein Sparmarkt und derzeit dicht), fanden wir die Tankstelle E.S.Mex an der Straße nach Figueras mit Diesel für 1,48€ (damit schon fast das Niveau von Luxemburg) und Cepsa-Propangas für 14,50€, was fast die Hälfte von dem Preis ist, den ich zuletzt in Essen bezahlt habe. Ein Tipp von uns!

Danach noch ein kräftiger Einkauf für die nächsten Tage im Carrefour und ab auf die Piste. Ziel war heute das Weingut Finca el Maset und Elkes Handy mit der Stellplatz-App sollte uns leiten. Wir landeten auch auf einem Weingut … aber auf dem falschen. Die freundliche Señora kannte den Navifehler aber schon und gab uns den richtigen Reisetipp. Wir wären aber durchaus auch auf dem ersten Weingut geblieben.

Dieser Platz ist aber auch okay, ruhig und wir werden ihn uns für künftige Reisen als Übernachtungsplatz merken. Ich habe bei der Anmeldung Wein und Sekt gekauft und das wurde dann als Übernachtungspreis akzeptiert.

Der Stellplatz ist ohne jede Versorgung (z.B. Strom), aber der Fernsehempfang funktioniert, im Gegensatz zum Campingplatz in Roses. ;-)

10.1.2024 - Stellplatz Casa de Fusta / Ebrodelta

Es wurde eine sehr frühe Abreise vom Weingut: Fernsehen und Heizteppich waren letztendlich zu viel für die Bordbatterie und morgens 5Uhr blinkte die Warnlampe mir rot entgegen. Meine Sorge, dass am Morgen auch das Gebläse der Gasheizung nicht mehr funktionieren könnte, machte den frühen Start notwendig, damit die Batterie wieder aufgeladen wurde. Es war natürlich noch stockdunkel und es begann irgendwann auch noch zu regnen. Kein schöner Tagesbeginn, besonders bei so vielen falsch eingestellten Scheinwerfern!

im Eisvogelparadies Ebrodelta

Es dämmerte, als wir im Ebrodelta ankamen, einen Stellplatz fanden (Stellplatz Casa de Fusta / Ebrodelta), noch mal ins Bett gehuscht sind und ein Stündchen geschlafen haben.

Auf dem Weg nach hier gab´s viele Vogelsichtungen. U.a. Korallenmöwen und mehrfach Eisvögel. Das Delta ist das Paradies für diese „fliegenden Edelsteine“, von denen ich diesmal einen vor die Linse bekommen habe. Auf Distanz, aber immerhin.

In einem Baum in der Nähe des Restaurants „Casa de Fusta“ ist ein Tagesplatz der Nachtreiher. Diesmal waren es rund 40 Vögel in den verschiedenen Alterskleidern. Damit hatten wir alle Reiherarten des Deltas schon in den ersten Stunden gesehen.

Später gab es im Restaurant eine Seezunge für Elke und Aal in Sauce für mich. Nur die „Crema catalana“, die wir uns geteilt haben, fehlt auf der Fotoseite.

Den Heizteppich haben wir diesmal nicht aktiviert und so die Batterie geschont, denn auch auf diesem Stellplatz gibt’s keine Stromversorgung.

11.1.2024 – Camping Eden in Peñíscola

der Zilzalp ist zu tausenden Überwinterungsgast im Delta

Am Morgen bin ich mit Sonnenaufgang hinaus, obwohl es unter der Bettdecke deutlich kuscheliger war. Über dem Meer lag ein dickes Wolkenband, aber als die Sonne sich vorbeimogeln konnte, gab es ein ganz wunderbares Licht zum Tagesbeginn. Die Stimmung und die Beobachtungen (z.B. tausende Zilpzalps oder die Bekassinen und Flussuferläufer) waren so schön, dass ich erst nach fast zwei Stunden auf die Uhr geschaut habe. Im Restaurant bekam ich ein frisches Brot und am Auto stellte ich fest, dass Elke, die bei meinem Aufbruch noch genauso fest geschlafen hatte wie Gina, inzwischen auf meine Rückkehr und das Frühstück gewartet hatte.

überfliegende Flamingos - was für Farben!

Gestern haben wir festgestellt, dass viel mehr Reisfelder schon geflutet worden sind, wie im vergangenen Jahr. Dadurch war bei der Fahrt durch das Delta die Beobachtung von Limikolen sehr beeinträchtigt, da der Wasserstand auf den Feldern zu hoch ist. Aber die Flamingos sind schon in Balzstimmung und zeigten sich uns besonders schön. Auch im Flug!

Vom Delta bis Peñíscola beträgt die Fahrzeit eine gute Stunde. Um kurz vor 14Uhr kamen wir am Campingplatz Eden an und ich musste feststellen, dass wir einen Tag zu früh waren. Eigentlich hatte ich im Delta zwei Übernachtungen vorgesehen. Nun haben wir hier einen Platz für eine Nacht und müssen morgen auf die andere Seite des Campingplatzes umziehen. Dafür sind wir nun für 11 Nächte in Peñíscola. Auch gut!

12.1.2024 bis 16.1.2024 – ruhige Rasttage

Wie in den vergangenen Jahren auch, gibt`s während der Ruhetage nur sporadisch Einträge im Reisebericht. Betextete Bilder schon eher. Eine gute Gelegenheit die Fotoseite nicht aus dem Auge zu verlieren.

unser Platz mit Fernsehempfang in Peñíscola

Erstmal ein paar Worte zum Wetter (für Urlauber in Spanien empfehle ich die spanische Seite „El Tiempo“, ortsgenau und mit stündlicher Vorhersage). Zu Hause wird gerade flächiger Schneefall vorausgesagt, hier ist der Himmel bedeckt und es fallen ab und zu zählbare Regentropfen. Das Ganze bei Temperaturen in den Mittagsstunden von 15 bis 18°. Tagsüber reicht zum Heizen jetzt unser Heizteppich. Eine Investition die uns bei Stromversorgung sehr gut weiterhilft. Und da ich am Morgen immer zuerst aufstehe, ist der Boden angenehm fußwarm.

Fischschwärme im Marjal de Peñíscola

Unmittelbar hinter dem Campingplatz liegt ein Naturgebiet mit Schilf, Gräben und kleinen Seen. Es ist der Marjal de Peñíscola, eine Fläche mit einem großen unterirdischen Süßwasserspeicher, der in den Gewässern an die Oberfläche tritt. Es ist ein Phänomen entlang der Costa Brava, mit der deutlichsten Ausprägung in der Albufera bei Valencia. In diesen Gewässern leben zwei seltene und endemische Fischarten (Samaruc und Fartet). In manchen Gräben stehen die Fische in großer Zahl so dicht, dass ein schwarzer Balken im Wasser zu liegen scheint. Die beiden genannten Fischarten sind es aber wohl nicht.

die befestigte Altstadt von Peñíscola leuchtet

 

Unweit des Campingplatzes haben wir das „Restaurante Casa Pepe“ neu für uns entdeckt und es nach der ersten Einkehr sofort für weitere Besuche vorgemerkt. Ein sehr netter Wirt, wunderbar frischer Fisch (Wolfsbarsch und Schwertfisch) und nach Essen und Bier ein Anis seco der Extraklasse. Beim Verlassen des Lokals bot sich uns der nebenstehende Blick auf die befestigte Altstadt von Peñíscola. Ein Bild von oben entlang des Strandes in Richtung Campingplatz gibt es auf der Fotoseite.

17.1.2024 – meine Ausflug in die Serra d'Irta

die Erimetage dort oben - nicht erklommen


Tolles Wetter um meinen Plan von gestern umzusetzen und mit Klappi die Serra d'Irta zu erobern. Der Naturpark gilt als besonders naturnah, da die Klippen entlang der Küste Bebauung weitgehend verhindern und der kleine Höhenzug keine durchgehenden Straßen hat. Eigentlich wollte ich Klappi zu der „Ermita de Sant Antoni“ hinaufschieben- fahren, aber dann nahm das Alter seinen Lauf: es ging abschnittsweise sehr steil bergauf und als ich an der Stelle auf dem Foto las, dass es zu Fuß noch fast eine Stunde dauern würde, gab ich auf. Nicht ohne zu denken: Ostfriese und Berge – eine Haßliebe.

Peñíscola - von allen Seiten fotogen!


Runter war absolut netter, aber als ich merkte, dass die Bremsen anfingen zu qualmen, habe ich auf den steileren Passagen das Wort „Radwandern“ perfekt umgesetzt. Wieder zurück auf Meereshöhe gab´s noch viele geniale Blicke auf Peñíscola. Seit Jahrzehnten ein Ziel von mir (und ganz vielen anderen Deutschen … z.B. auf diesem Campingplatz) und immer wieder für Überraschungen gut. Eine Empfehlung für die Reise durch Spanien; vorbuchen ist beim Camping Eden Pflicht!

18.1.2024 - Leckeres Essen und warmes Abendlicht

vor dem für Morgen angekündigten Regen

Peñíscola im Abendlicht

Nachdem wir ein zweites Mal lecker bei Pepe gegessen haben … wieder besonders schönes Licht auf das wunderbare Peñíscola.

21.1.2024 – letzter Tag in Peñíscola

Bei dem obigen Foto war schon zu erkennen, dass eine Wetteränderung zu erwarten war, was auch den Ankündigungen bei El Tiempo und auch anderen Wetterseiten entsprach. Und so begann es am nächsten Morgen genau zu dem Zeitpunkt zu regnen, als ich aufstand … um 7Uhr. Es regnete den ganzen Tag, mal mehr und mal weniger heftig. Die obligatorischen Spaziergänge mit Gina waren kleine Duscheinheiten und als ich am Abend die letzte Runde mit ihr gedreht habe, stand das Wasser auf den Straßen bordsteinkantenhoch und ich hatte Sorge, dass mir die Suppe von oben in die Schuhe laufen würde.  Ansonsten habe ich den Tag genutzt, um „der Hobbit“ in der Audiothek der ARD zu hören. Wirklich eine kurzweilige Beschäftigung.

Anis Tenis -besonders lecker

Elke ging das Wetter mächtig auf die Nerven. Schon beim Frühstück war der Gesichtsausdruck „Sieben Tage Regenwetter“ angesagt und sie ließ sich auch nicht durch Leckereien wie den köstlichen „Anis Tenis“ oder ein kleines SanMiguel mit raffiniertem Verschluss aufheitern. Als am Abend dann noch Rot Weiß in der vierten Minute der Nachspielzeit das Spiel in Aue verlor …

In der folgenden Nacht hörte es auf zu regnen, dafür sank die Außentemperatur auf 3°. Die Sonne lachte gestern Morgen dann ungetrübt vom blauen Himmel. Nur einige voluminöse Pfützen waren vom Spuk des Vortags übrig. Seither ist es, bis auf ein paar kleine Wölkchen, sonnig. Aber das Meer ist heute sehr aufgewühlt, was ich beim Aufwachen selbst im Bett hören konnte.

Eine ornithologische Frage der letzten Tage habe ich nun mit einem Foto lösen können: die braunen Schwalben die hier überall an der Küste herumfliegen, sind Felsenschwalben. Im Winter sind auch die aus den Bergen hier am Mittelmeer und außerdem gibt es wohl eine Tendenz bei den Felsenschwalben, die Felsen zu verlassen und unter der Firstpfette der Häuser ihr Nest zu bauen.

Heute Abend dann unser Abschiedsessen bei Pepe. Elke bekam in Spanien endlich mal eine Portion Muscheln in Soße, von denen sie begeistert war und meinte, dass die auch ihrem Vater geschmeckt hätten. Bei Gina und mir (okay, ich hatte mehr davon) gab es Wolfsbarsch (Lubina) und zum Abschluss unseres Besuches hier einen „Torre 5“. Bitte die blauen Verlinkungen nicht ignorieren!

So lange wir nach Spanien reisen wird Peñíscola immer auf dem Reiseplan stehen. Und nun auch Pepe!!!

Und Bremen gewinnt 1:0 bei den Bayern – ein weiterer Glanzpunkt des Tages!

22.1.2024 - Valencia Camper Park

Stellplatz Nr. 5A - dank vorheriger Buchung

Nach der Erledigung aller Startvorbereitungen und Einkauf verließen wir um 11:30Uhr Peñíscola. Die Fahrt über die Autobahn bis hierher wurde nur in Baustellen auf 80km/h abgebremst, sonst war durchgängig 100 per Tempomat möglich. Für jemanden der regelmäßig auf deutschen Autobahnen unterwegs ist, ein ungewohntes Erlebnis. Auch in Spanien hilft das generelle Tempolimit von max.120km/h.

Die leere Gasflasche konnten wir an der Abfahrt in Richtung Stellplatz tauschen und sind jetzt wieder voll versorgt. Um 13:30Uhr standen wir schon auf unserer Parzelle. Auch auf dem „Valencia Camper Park“ empfiehlt sich das Vorbuchen, um einen der schöneren Plätze zu bekommen.

23.1.2024 – mein Tag in Valencia

üppige Bougainvillea am Zaun

An der Rezeption des Camper-Parks kann man Karten für die Metro kaufen und bekommt alle notwendigen Informationen zur Nutzung, auch in Deutsch. Die Haltestelle der Metro, mit der man unmittelbar ins Zentrum der Stadt fahren kann, ist nur 5 Fußminuten vom Camper-Park entfernt.

Wir hatten uns schon vorher entschieden, dass ich die Städtetour allein mache, denn Hunde dürfen nur als Hilfsmittel für Behinderte oder in Tasche/Käfig in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgenommen werden. Elke war eh nicht wild auf die Stadt und ich konnte Valencia mal wieder im eigenen Rhythmus erleben.

der stacheilige Teil des botanischen Gartens

25 Minuten beträgt die Fahrzeit bis ins Zentrum, wobei ich schon eine Station vorher ausgestiegen bin, um mir erstmal den botanischen Garten anzusehen. Ich fand schnell einen offenen Eingang und habe später festgestellt, dass es ein Lieferanteneingang war. So kam die Ermäßigung des Eintrittspreises durch die Metrotageskarte nicht zum Zuge. ;-)

War der Autoverkehr auf dem Weg in den Park laut, die Hundertschaften Mönchssittiche erledigten das daselbst. Balzflüge um die Mehrfamiliennester und Streitereien um die Hausordnung fanden weniger als 30m von den nächsten Hausbalkonen statt, was die Vermutung zulässt, dass die Bewohner dieser Wohnungen nicht unbedingt Papageienfans sein werden. Mir fielen im Park die halbwilden Katzen auf und es gab eine herzerwärmende Szene: auf einer Bank saß eine alte Frau, eine dieser Katzen daneben mit einem Kopf auf dem Oberschenkel der Frau. Es sah aus, als wären sie dort fest verabredet. Es gibt davon kein Foto, denn ich wollte die Zweisamkeit auf keinen Fall stören. Ansonsten gibt es einige Fotos von meinem Stadtbummel mehr auf der Fotoseite.

viel frische Auswahl - tolle Architektur

Hierhin gehört aber auf jeden Fall ein Foto aus der grandiosen Markthalle von Valencia, deren Besuch ich jedem Gast der Stadt wärmstens ans Herz lege. Ein Paradies für die Sinne. Geöffnet von Montag bis Samstag von 7:30Uhr bis 15Uhr, wobei einzelne Händler heute aber schon früher zusammengepackt haben. Meine Aufenthaltszeit in der Markthalle: deutlich über eine Stunde bei wenigen Einkäufen frischer Waren und einer Verkostung des berühmten Schinkens der schwarzen Eichelschweine.

Mit Blick auf die Markthalle habe ich mir bei einem Glas Vino Tinto (Rotwein, der in diesem Fall gut temperiert serviert wurde, was in spanischen Restaurants nicht immer der Fall ist … zu oft aus dem Kühlschrank) ein paar Tapas schmecken lassen. Danach ging es weiter durch die Altstadt bis zum relativ neuen Mercado de Colón, in dem es im Untergeschoss zwar auch ein paar wenige Stände gibt, aber der ansonsten ganz viele unterschiedliche Lokale unter seinem Dach vereint. Ich war aber satt und wollte nach 4 Stunden auch wieder raus aus der Stadt ins Grüne. Jetzt ist´s dann auch erstmal gut mit Städten.

Auf dem Weg zurück zum Valencia Camper Park musste ich an der untenstehenden Haltestelle die Metrolinie wechseln. Elke schrieb ich: Bin gerade bei Jesús, aber um 17Uhr zurück. ;-)

bin bei Jesus umgestiegen

Übrigens: in Spanien wünscht man jemandem der niest „Jesús“. Der Ursprung ist der Aberglaube, die Seele könne beim Niesen den Körper verlassen. Na dann: Gesundheit!

24.1.2024 - Valencia Camper Park

Nach dem letztendlich doch etwas anstrengenden Tag gestern in Valencia heute ein ruhiger auf und um das Gelände des Camper-Parks. Für Hundespaziergänge ist es eher ungeeignet. Elke „hasst“ die Straße, die am Platz vorbeiführt, da die Autofahrer in ungeeigneter Geschwindigkeit am Platz vorbeiheizen. Mein Problem sind eher die Pinien, in denen die Nester ungut mit den Pinienprozessionsspannerraupen gefüllt sind. Damit sind wir wieder bei den Gefahren für unsere Gina (und alle anderen Hunde), die von mir im Bericht des letzten Jahres ausreichend beschrieben worden sind.

Am Abend haben wir auf den Außenplätzen des Platzrestaurants (in Jöppchen) sehr leckere Tapas gegessen. Hier am Tag 25° im Schatten und in der Sonne war Sonnenschutz durchaus angesagt.

25.1.2024 – Camping Alannia Costa Blanca

Mit der Abfahrt vom Camperpark haben wir es ruhig angehen lassen und waren um 11:30Uhr auf der Piste. Apfelsinen- und Mandarinenplantagen soweit das Auge reicht. Wir überholten viele LKWs, die hoch mit Orangenkisten beladen waren.

Ankunft im spanischen Palmenland bei Elche

Der Verkehr lief auch heute flüssig und meine innere Planung war, spätestens um 14Uhr einen ersten Zwischenstopp an den Lagunen des „Parc Natural El Fondo“ einzulegen. Doch da war nach der Abfahrt von der Autobahn mal wieder der Routenplaner von Google-Maps vor. Möglicherweise war die Eingabe zu ungenau, denn unsere Fahrt ging u.a. über eine sehr schmale Straße durch einen Palmenwald, der das Womo von allen Seiten sanft streichelte. Folgenlos, zum Glück. Und die Gegend um Elche (oder in der hiesigen Sprachvariante Valenciano Elx) ist ja bekannt für Palmen.

das einst so seltene Kammblässhuhn - zum Greifen nah!

Im Naturpark angekommen gleich die ornithologischen Leckerbissen: Kammblässhühner unter dem Zoombereich der Kamera, Purpurhühner und auch die ersten Stelzenläufer diese Urlaubs. Aber all das war heute ja nur das  „hors d'oeuvre“, also der Vorgeschmack für die nächsten Tage.

Nun stand noch ein Einkauf in Catral an. Der nächste Ort und ausgestattet mit einem Consum, wo es erfahrungsgemäß diesen wunderbaren „Anis Tenis“ gibt. Die Fahrt dahin und dann zu diesem Campingplatz sollte mit Navi & Co eigentlich kein Problem sein … . Gerne wiederhole ich hier einen meiner Lieblingssätze von J.W. Goethe: Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Als die Technik uns zum widerholten Mal in eine enge Straße der Stadt schickte, war es mit den Nerven meiner Frau nicht mehr zum Besten bestellt. Und als nach dem Einkauf der Routenplaner uns sinnlos viele Kilometer durch die Gegend schickte, hätte ich schreien können. Nun ja, wir sind hier (Camping Alannia Costa Blanca) angekommen, das Einchecken hat gut geklappt und wir haben einen schönen Platz und die Versorgung nahebei. Bei einem Campingplatz mit 1300 Parzellen nicht unbedingt selbstverständlich.

Übrigens: um 18:30Uhr saßen wir noch vor dem Womo und es waren 20°. Auf der Fahrt hierher zeigte das Bordthermometer bis zu 28° an, was uns dann ja schon wieder zu warm wäre.

26.1.2024 – der Geburtstag von zwei Freundinnen

Wir haben alle drei sehr gut geschlafen und die nahe Autobahn nachts so gut wie nicht gehört.

die männliche Weißkopfruderente pennt

Nach dem Frühstück sattelte ich Klappi und dann habe ich mir einen Überblick verschafft, wie weit man von hier aus in das Gebiet des Naturparks El Fondo eindringen kann. Ein entspannter Tag mit Weißkopfruderente, die seit der gemeinsamen Spanientour mit meinen Töchtern besonders ist. An diesem Eingang des Naturparks ist tatsächlich die Lagune am Informationszentrum, die wir gestern besucht hatten, der Platz der Besonderheiten.

endlich den Grill gestartet - die Würstchen sind schon weg

Die Rohrweihen balzen hier schon volle Kanne und zeigen wunderbare Flugbilder. Für ein Foto des ebenfalls anwesenden Zwergadlers der dunklen Morphe war ich aber zu langsam. Auch die einfliegenden Säbelschnäbler waren schneller als meine Kamera und ich.

Zurück am Platz wurde das erste Mal der Grill angeworfen, um Würstchen und Koteletts des gestrigen Einkaufs zu verarbeiten. Dazu ein zünftiges SanMiguel … was will der Mensch mehr?

Selbstverständlich haben wir auch auf das Wohl von Ute und Helga getrunken! Möge ihr kommendes Lebensjahr sich in jeder Hinsicht erfreulich entwickeln. Das Leben ist, wie wir alle wissen, nicht immer nur schön. Aber wir sollten die Ziele unseres Lebens im Auge behalten!

Carpe diem! Nutzen jeden Tag, der dir geschenkt wird, für eine positive Entwicklung deines Lebens!

27.1.2024 – wir sind einen Monat unterwegs

Palmenalleen als Fußwege über den Platz

Bis hierher zum Camping Alannia Costa Blanca sind wir im ersten Monat 2375km gefahren. Bis auf den einen verrückten Fahrtag in die Camargue eigentlich ganz entspannt. Und hier sind wir wirklich im Sonnenland Spanien angekommen. Wir haben alle Luken am Womo auf und es sind innen 21°, außen 20° im Schatten, das ist bei blauem Himmel und Sonne eine gute Kombination.

Heute ist auch für mich ein Ruhetag angesagt. Zusätzlich zu dem nebenstehenden Foto vom Campingplatz gibt es noch ein paar auf der Fotoseite. Dort ist auch zu sehen, mit was für Riesenmobilen manche unterwegs sind oder in was für noble Bungalows unter Palmen man sich einmieten kann.

28.1.2024 – von Flamingos und anderen Vögeln

Glücksfall auf dem Weg zu den Lagunen - der Mittelmeerraubwürger

Heute ging es für mich wieder zum „Parc Natural El Fondo“, diesmal mit dem Ziel der Aussichtspunkte im Süden des Gebietes. Schon auf dem Weg dahin ein sehr kooperativer Vogel: der Mittelmeerraubwürger blieb genau so lange auf der Leitung sitzen, bis ich mein Foto gemacht hatte.

Ansonsten ist heute Sonntag, ein Tag den viele Spanier für Ausflüge in die Natur nutzen. Und manchmal auch mit schreienden Kindern, die das „Silencio“ in den Beobachtungshütten nicht wirklich interessiert.

Meine Empfehlung ist dann doch ein Besuch des Gebietes an einem Wochentag. Morgen soll aber nicht so schönes Fotolicht sein und an dem Platz, der nur über einen schmalen Steg zu erreichen ist und die beste Aussicht auf die balzenden Flamingos bietet, war ich die ganze Zeit allein. Und dabei ist eine sehr spezielle Fotoserie entstanden ;-) … die bereits auf der Fotoseite zu besichtigen ist. Unten ist das Bild der Lockvögel. Außerdem gibt´s dort noch andere Spezies.

Die Flamingos tanzen Flamenco - und wer sieht die fliegenden Löffelenten? ... Sehr spezielle Balzfotos der Flamingos auf der Fotoseite! ;-)

Glorreicher Abschluss des Tages war das Heckrindergulasch, das Jörg für uns eingekocht hat. Ob von diesen Heckrindern in den Rieselfeldern Münster Teile schon mal so weit gereist sind? Mit uns schon!

29.1.2024 – letzter Tag im Alannia Ressort Costa Blanca

der zentrale Platz des Alannia Ressort Costa Blanca

Zum Abschluss unserer Tage hier ein Fazit: für einen Zwischenstopp von ein paar Tagen ist der Campingplatz perfekt geeignet. Auch wenn das Rauschen der Autobahn AP7 immer ein wenig stört. Aber die Nähe zu den Beobachtungsgebieten wiegt das auf. Der Supermarkt ist für einen Campingplatz sehr gut ausgestattet und die Sanitäreinrichtungen geben keinen Grund zur Klage. Überwintern würden wir hier aber nicht, dafür sind sie Möglichkeiten ohne Auto zu beschränkt und das Meer zu weit weg.

Noch einmal ein paar Worte zu den Wohnmobilisten, die sich eindeutig für Monate eingerichtet haben. Nach meiner Einschätzung stehen auf dem Platz Fahrzeuge im Wert von mehreren hundert Millionen Euro.

Für uns geht´s morgen wieder rund 230km gen Südwesten in die Wüste Tabernas. Wir sind sehr gespannt.

30.1.2024 – Little Texas in der Wüste Tabernas

das Sheriffs Office von Little Texas bei Tabernas

Was für ein Glück: den ganzen Tag fahren mit Bewölkung und nur ganz zum Schluss Sonne. Blendungsfrei und sehr angenehmen .

Unterwegs bei Murcia Leckerchen für Gina gebunkert und mit einigen „Verzierungen“ (diesmal hatte das Navi recht) zurück auf die Piste. Um 15:30Uhr kamen wir auf dem Stellplatz „Little Texas“ an und wurden von Erik herzlich begrüßt. Was für eine Landschaft, was für ein Empfang und für die nächsten beiden Tage habe ich einen Elektroroller gemietet und werde den wilden Western Spaniens erkunden. Ein Geschenk … ! ;-)

Für die kommenden Tage gilt sicher besonders: Fotoseite der Homepage nicht vergessen 

31.1.2024 – der Wilde Westen in der Wüste Tabernas

Wie gestern schon geschrieben: schaut die weiteren Bilder auf der Fotoseite die heute am Fort Bravo entstanden sind.

ein Spektakel mit CanCan und Colts

Jawoll, es ist natürlich auch Touristennepp (19,40€), wie ein benachbarter Camper sagte, aber auch besonders, denn ich konnte viele Gebäude nicht den alten Western zuordnen, aber hatte Wiedererkennungen. Und die (spanische) Vorstellung der Cowboys und Tänzerinnen im Saloon war durchaus engagiert und hat mir Spaß gemacht. Bin bezüglich Wildwest eben doch simpel gestrickt. Und die Landschaft ringsum – atemberaubend. Berge die man mit einem Fuß wegschieben kann, weil sie überwiegend aus kleinen Steinchen, Sand und Staub bestehen.

Die vielen hier gedrehten Western haben mit mehreren solcher Filmkulissen diese Landschaft nördlich von Almeria bekannt gemacht und interessante Infrastruktur wie diesen wunderbaren Campingplatz oder  neue Lokale gesorgt.

Route 66 - auf dem Weg zum Campingplatz Little Texas

Auf dem Rückweg bin ich hinauf in das kleine Städtchen Tabernas, wo gerade der Markt abgebaut wurde. Ein Grillhähnchen konnte ich aber noch erbeuten. Dieser Fang war allerdings auch der Grund dafür, dass ich den Burgberg nicht mehr erklommen habe. Ob ich es nachholen kann?

Übrigens hat der Elektroroller etwas von einem jungen Pferd und es hat eine Weile gedauert, bis ich nicht mehr über Straßen und Wege gehoppelt bin. Deutlich anders als mein braver C1-Roller. Morgen geht´s noch mal in die andere Richtung. Der supernette Chef Eric lädt mein „Pferd“ gerade wieder auf, damit annähernd die 50km Reichweite möglich sind.

1.2.2024 – Sorbas und das Nacimiento del Rio Aguas

Sorbas - hoch auf dem Felsen gebaut

Den schicken Elektroroller samt Reiseleiter sieht man nur auf der Fotoseite so wie auch manch anderes Motiv. Hier gibt es zusätzliche Informationen zum Tag:

Bei durchaus frischen 10° und Sonnenschein ging es heute zuerst nach Sorbas. Der Roller blieb im Tal und für mich ging es zu Fuß in das Zentrum, das hoch auf dem Felsen liegt. Enge Gassen, in die man auch mit einem Pkw nicht hineingeraten möchte. Trotzdem wurde heute der Markt mit Kleintransportern beliefert. Beachtlich! Es gibt mehrere Aussichtspunkte (Miradore), von denen man tolle Blicke ins Land hat.

Tim Bernhardt mit seinen Instrumenten

Und ganz oben im Ort eine Werkstatt für Instrumente aus Agavenholz. Tim Bernhardt ist für diese Kunst verantwortlich, stammt aus einer Hamburger Musikerfamilie, wohnt seit 30 Jahren in dieser Gegend und zu meinem Glück führte er gerade seine Instrumente einer Erasmusgruppe vor. Und einer der Schüler durfte eine E-Gitarre ausprobieren, was die anderen Teilnehmer (und mich) besonders freute. Wer Sorbas besucht, sollte sich dieses besondere Juwel nicht entgehen lassen.

Als ich Tim fragte, wo man in dieser Gegend „Tajetas Postales“ (Ansichtskarten) kaufen könne, verwies er mich an eine Frau, die auch gerade zu Gast war und mir Karten mit Motiven eines Naturfotografen verkaufen konnte. Ein weiterer Glücksfall!

Nacimiento de Rio Aguas

Mein Tagesziel war eine Oase in dieser Wüstengegend: das Nacimiento del Rio Aguas, also der Quellbereich eines Flusses. „Los Molinos de Nacimiento del Rio Aguas“ heißt die Häuseransiedlung oberhalb des Naturpools, den sich Badende aber mit vielen Maurischen Wasserschildkröten und einer ausgesetzten Amerikanische Gelbbauchschildkröte teilen müssen. Die Häuser werden nach meinem Eindruck überwiegend von Aussteigern bewohnt und tatsächlich wohnt offensichtlich Tim Bernhardt auch hier. Was für ein paradiesischer Platz!

Iberiensteinböcke am Wegesrand

Bei der Rückfahrt kreuzten zwei Iberiensteinböcke die Straße, die ich bisher in all den Jahren nur aus großer Entfernung gesehen hatte. Freundlicherweise warteten sie, bis ich das Belegfoto geschossen hatte.

Der gute Eric hatte mir sehr gut erklärt, dass man bei 60% Ladung mit dem Roller Richtung Heimat fahren sollte. 3km vor Little Texas begann das Display des Rollers verdächtig zu blinken. Auf den Gefällestrecken habe ich dann nur rollen lassen und trotzdem … die letzten hundert Meter musste ich das gute Stück, das zum Glück recht leicht ist, schieben. Dass es so lange gut gegangen war … ein weiterer Glücksfall des Tages. So viel Glück an einem Tag war mir zwei Gläser Sangria wert, von Eric liebevoll zubereitet und der Preis von 2,50€ ist ein Geschenk.

2.2.2024 – Castillo de Tabernas und Prärie

Was für tolle Filmkulissen - nicht nur für Western

Doch noch geschafft. Am dritten (und letzten) Rollertag fuhr ich zuerst nach Tabernas und von dort ging´s zu Fuß hinauf zum Castillo. Wunderbare Ausblicke schon auf der halben Höhe. Dort steht an einem Mirador eine Tafel mit Hinweisen wo die Drehorte berühmter Filme unterhalb zu sehen sind. Nicht nur Western, sondern auch „Game of Thrones“, „Lawrence von Arabien“ und viele mehr. Mit dem Fernglas konnte ich erkennen, dass auf einer der großen Freiflächen derzeit auch gedreht wird.

Nachdem ich das tolle Panorama einige Zeit genossen hatte, war der nächste Programmpunkt zu erledigen, nämlich zu Fuß einzutauchen in diese Kombination von Wüste und Prärie.

Prärie- oder Büffelkürbis

Apropos Prärie: in einem der trockenen Flussbetten sah ich gelbe „Früchte“, die ich aus der Ferne für Zitronen gehalten habe. Aber dicht über dem Boden? Mithilfe der empfehlenswerten App „Flora Incognita“ konnte ich das gelbe Etwas als „Prärie- oder  Büffelkürbis“ bestimmen. Passt in die Gegend.

Ornithologisch war es ein eher ruhiger Spaziergang. Der Mittelmeerraubwürger zeigte sich schön und zwei  Rothühner stoben unmittelbar vor mir mit einem Explosionsstart davon. Am häufigsten zeigte sich die Theklalerche, aber mithilfe der „Birdnet-App“ konnte ich auch den Gesang der Kurzzehenlerche bestimmen.

Und diesmal musste ich keinen Meter den Roller schieben. ;-) Er hat mir gute Dienste geleistet.

3.2.2024 – Ruhetag auf Little Texas

Little Texas bei Tabernas - eine wirklich gute Adresse

 

Okay, die hochaktiven Tage in der Wüste Tabernas und Umgebung sind vorbei. Jetzt werde ich zwei Tage die nähere Umgebung dieses wunderbaren Stellplatzes von Eric erkunden. Eric ist ein absolutes Geschenk für seine Gäste. Und der Platz (Little Texas) eine Empfehlung!

Nur die nahe Rennstrecke „Circuito de Almería“ (Rennstrecke) nervt am Wochenende etwas. Am Abend ist am Stellplatz ruhig und ein großartiger Sternenhimmel zu sehen.

Nebenan eine Collage von diesem bemerkenswerten Campstellplatz – denn es ist so ein Mischplatz. Schaut mal vorbei!

4.2.2024 – Vorbereitung auf die nächsten Tage

das rockige Frühstück mit Bioei aus der Nachbarschaft

Nebenan ein Blick auf meinen Frühstücksplatz mit einem Bioei aus der Nachbarschaft. Bei Eric zu kaufen. Ach ja: Brot und Croissants backt er auch täglich. Und zwei Mal in der Woche gibt´s „Hollandse Tapas“, für uns gestern Bitterballen mit Pommes. Lecker!

Wir haben uns entschieden zwar noch in der Gegend zu bleiben, damit Elke auch noch etwas mehr davon zu sehen bekommt, aber Little Texas morgen zu verlassen. Wir sind aber sicher, dass wir (wenn es überhaupt geht) im nächsten Jahr wieder kommen werden. Eric ist uns ans Herz gewachsen!

Erics selbstgemachte Sangria für 2,50€ zum Abschluß

Zum Abschluss des Tages noch einmal seine grandiose Sangria. Dank dafür und überhaupt!

5.2.2024 - Camp y Niño in Pechina

Ein herzlicher Abschied von Eric und seinem Campstellplatz Little Texas.

Blick durch den Canyon in Richtung Mittelmeer und Almeria

Dann haben wir noch eine schöne Runde über Sorbas und Uleila del Campo (mit Wüstenweinkauf bei der Bodega Perfer) gedreht.

Und endlich hat Elke auch vom  Mirador de Jenk unterhalb des Castillos de Tabernas in diese besondere Landschaft gucken können. Danach einkaufen bei Dia in Tabernas und zum Abschluss der Reise in die Wüste Tabernas zum nächsten Filmwesterndorf MiniHollywood Oasys.

Ich hätte nicht gedacht, dass es in dieser Gegend noch eine Steigerung der Landschaftsbilder gibt. Was für eine atemberaubende Landschaft. Nehmt die Fotos, die Worte können nicht reichen!

die schönste Orange hat Elke gepflückt


Auch hier werden wir noch einmal Station machen, zumal ein kostenfreier Stellplatz am Filmpark vorhanden ist. Westernshows gibt es im Winter nur von Freitag bis Sonntag.

 

Jetzt stehen wir das erste Mal in all den Jahren in Spanien unter Orangen (die man gerne auch ernten darf) auf dem Platz Camp y Niño in Pechina. Camping, viele spielende Kinder, Hühner, Pfauen und Hängematten an Orangenbäumen. Eine sehr besondere Stimmung. Es tut uns schon ein wenig leid, dass wir morgen weiter müssen. Dies ist wieder eine Adresse für die Zukunft.

 

Morgen fahren wir durch das Tal des Rio Andarax zwischen Sierra Nevada und dem Mittelmeer und statt Staub und Wüste werden wir schneebedeckte Berge sehen, bevor wir dann das Meer wieder erreichen und eine zweiwöchige Pause in Nerja einlegen.

6.2.2024 - Los Millares (dt. die Tausend) und die Fahrt nach Nerja

Am Morgen fuhr vor uns eine älteres (?!) Paar vom Campingplatz in Pechina mit einem größeren Wohnmobil (Concorde), die ein paar Probleme auf dem engen Gelände hatten und gelotst werden mussten. Es wurde erzählt, dass beide ihre Wohnungen in Deutschland aufgegeben haben und jetzt in ganz Europa unterwegs sind. Also nicht nur junge Alternative, die keinen Bock auf die Zwänge in der Heimat haben.

ein bereits rekonstruierter Teil der uralten Siedlung

Erste Station heute war ein Bergrücken, auf dem nach und nach eine 5000Jahre alte Siedlung ausgegraben wird. Eigentlich waren Museum und Gelände heute geschlossen, aber ein freundlicher Señor sah uns kommen und hat es möglich gemacht, dass wir uns das Gelände ansehen und Fotos machen konnten. Mehr über „Los Millares (dt. die Tausend)“ <<< hinter dem grünen Link. Es lohnt sich unbedingt!

Trauersteinschmätzer als Zugabe für Ornithologen ;-)

Und in dem steinigen Gelände entdeckte ich dann auch den ersten Trauersteinschmätzer des Urlaubs.

Auf der Weiterfahrt gab es die erwarteten Blicke auf die schneebedeckte Sierra Nevada. Bevor ich überhaupt dazu kam, ein Foto davon zu machen, hatten wir an einer Stelle einen Abzweig verpasst, kamen nicht zu dem Stausee, wo mein Foto entstehen sollte und kamen viel früher als geplant in die gruselig weißen Plastikplanenbereiche der Region Almeria. Gemüse und Obst für ganz Europa, die Anbauflächen eine Beleidigung fürs Auge!

unser Platz in den nächsten zwei Wochen


Ein Umweg war es nicht, aber den mittäglichen Pausenplatz hatten wir so verpasst und auf der ganzen Strecke, die wir auf der A7 entlang der Küste zurückgelegt haben, gab es keine Raststätte. Wieder etwas mehr Fahrtzeit als geplant, dafür verließen wir kurz nach 15Uhr die Piste bei Nerja.

Auf Google Maps hatte ich eine Cepsa-Tankstelle ausgemacht und wollte dort eine neue Gasflasche holen. Die in Rosas gekaufte ist weitgehend leer und jetzt stehen wir ja zwei Wochen fest auf einem Platz. Es gab an der Tankstelle aber nur Flaschen der Konkurrenz Repsol, was zu den aus dem letzten Jahr bekannten Problemen in Portugal führen könnte. Auch die nächste Tanke (BP) hatte nur Repsol und die Repsoltankstelle kurz vor dem Campingplatz natürlich auch. Das Problem muss also später gelöst werden.

Jetzt stehen wir auf einer sehr schönen Parzelle (Nr.33) auf dem Campingplatz Cortijo San Miguel mit perfektem Schatten eines  Avocadobaumes.  Mañana … morgen ist auch noch ein Tag!

7.2.2024 – Starttag auf dem Camp Cortijo San Miguel

jetzt sind wir wieder zwei Wochen am Mittelmeer

Heute Morgen wurde ich wach und sofort war das Gasproblem präsent. Die Außentemperatur war 8° und im Womo 14°. Für Elke auf jeden Fall zu kalt. Und da doch einige Bäume auf dem Platz stehen, wird die Heizung „Sonne“ uns auch nicht so schnell erreichen. Und dann dass: als ich an der Rezeption das Brot holte, sah ich Cepsa-Propangasflaschen zum Verkauf. Die Sorge löst sich auf in Wohlgefallen. Manchmal ist das so. Heute reicht die Flasche noch, morgen hole ich die Neue.

Später war ich mit Gina am Meer und ansonsten war heute Ruhetag angesagt. Es schien den ganzen Tag die Sonne bei 20°. Allerdings ist für Übermorgen Regen angesagt. ;-)


In den vierzehn Tagen hier auf dem Campingplatz Cortijo San Miguel gibt es wieder eher Bilder als Text! Zum Beispiel von Drogen am Stellplatz!           ¡Buenas noches! – gute Nacht!

10.2.2024 – am Tag danach

Avocados frisch vom Baum für 3€ pro kg

Es lässt sich nicht wegdrücken: seit gestern bin ich 75! Kinder wie die Zeit vergeht!

Seit meinem letzten Eintrag hat sich nicht nur mein Alter verändert, sondern ich habe auch ein paar spannende Bilder auf der Homepage eingestellt. Von gesunder Ernährung bis zum tödlichen Rizin ist alles dabei. Hier ist man wirklich in einer völlig anderen Klimazone mit Avocados, Papayas und Zitronen, aber auch Engelstrompete und Rizinusstrauch!

Und es gibt eine geniale Veränderung an meiner Homepage, was die Eine oder der Andere schon gemerkt hat: mein Bruder Jörg hat sie mit viel Fleiß, Geduld und sicher auch finanziellem Einsatz in einer wunderbare neue Form gebracht und jetzt habe ich eine privilegierte Netzadresse: uwevanhoorn.de ;-)

Was für ein Geschenk! Nicht nur für mich, sondern auch für die Nutzer meiner Homepage!

im zum Platz gehörenden Garten gibt es auch Papayas

Die Pausentage hier in Nerja werde ich dazu nutzen, auch alte Inhalte unter diesen neuen Möglichkeiten zu überarbeiten. Lasst Euch überraschen und werbt für diese wunderbare Seite!!! Ich finde es lohnt sich!

Ach ja, mein Geburtstag gestern war wettertechnisch eher bescheiden, denn es hat den ganzen Tag geregnet. Aber das war auch ein Geschenk, denn in der nächsten Zeit wird es umso mehr grünen und blühen. Eine positive Sicht auf das Leben ist sehr hilfreich um glücklich alt zu werden.

- 13.2.2024 – kleiner Einschub

Avocados überm Wohnmobil

Im Internet wird gesagt, dass der Camping Cortijo San Miguel einer der schönsten Campingplätze Andalusiens ist … weshalb wir ihn auch für unseren längsten Aufenthaltsplatz ausgesucht haben. Schaut ihn Euch einfach mal selber an. Vorbuchen ist Pflicht! Ein Platz voller exotischer Früchte, von den Avocados über dem Wohnmobil bis zur Sternfrucht, allein das Entdecken ist ein Erlebnis (auch hier: ObsIdentify hilft und FloraIncognita auch). Spannend! Nutzt die Apps und helft der Wissenschaft!

Wenn in einer der nächsten Nächte ein dumpfer Aufschlag auf dem Womo erfolgt, dann ist es eine reife Avocado. Es hängen einige über uns.

gefühlt der häufigste Vogel am Platz ist die Türkentaube

Wie an jedem anderen Platz zuvor werfen wir morgens die Krümel unseres Frühstücks vor die Tür. Die „Gorriones“, Lüüntjes in der ostfriesischen Heimat oder Spatzen, waren bisher die Nutznießer … hier sind es die Türkentauben, die uns schon am ersten Tag gefunden hatten. Sie finden jeden Krümel, den Gina nicht vorher gefressen hat. Die Tauben sind ein wenig dunkler als zu Hause und viel weniger scheu.

Am Abend gab es ein paar Parzellen weiter Livemusik eines britischen Ehepaares auf Gitarre und Ukulele. Von den Beatles bis zu Simon & Garfunkel, sensationell!

19.2.2024 – Abschied von Nerja

hinter dem Parkplatz und vor der Sierra Tejeda liegt der grüne Campingplatz Cortijo San Miguel

Die 14 Tage auf dem Campingplatz Cortijo San Miguel sind morgen um und damit auch unsere Zeit am Mittelmeer … wenn wir nicht bei der Rückfahrt aus Witterungsgründen wieder die Küstenlinie nehmen müssen. Jetzt stehen andere Landschaften der Iberischen Halbinsel auf dem Reiseplan.

Die eine oder der andere hat sich vielleicht schon durch die Bilder der letzten Tage geklickt. Jetzt zu alledem auch noch ein paar Erläuterungen und ein Resümee.

bei Chiringuito Mauri wird Paella zubereitet

Der Campingplatz ist nur durch eine Straße und den Strandparkplatz vom Mittelmeer getrennt. Am Strand entlang ist man nach einem guten Kilometer in Nerja, einem Städtchen, das durch eine gesunde Mischung aus spanischem Leben und Touristenangeboten gefällt. Es gibt viele Restaurants und hier kann man immer noch mit 2 Personen für unter 40€ gut essen. Genaugenommen braucht man dazu auch gar nicht in den Ort laufen, denn nahe dem Campingplatz gibt es den Strandpavillon Chiringuito Mauri, wo über einem Holzfeuer riesige Paellas kreiert (Portion für 8€), aber auch große Fische gegart werden. Das Angebot ist auch darüber hinaus breit gefächert, gut und günstig.

Der Campingplatz selbst bietet auch nach 14 Tagen immer noch interessante Neuentdeckungen im Pflanzenreich, bei denen die bekannten Apps (siehe 13.2.) manchmal auch ins Stolpern geraten. So wurde die nebenstehende Zitronatzitrone erste beim dritten Anlauf erkannt. Tatsächlich war es die erste Zitrusfrucht die nach Europa gebracht wurde und namengebend für die ganze Sippe. Auch bei einem längeren Aufenthalt würde ich mich hier nicht langweilen..

Das Publikum ist sehr international, aber es läuft alles sehr harmonisch. Und eine besondere Freude war für mich, hier einem pensionierten hauptamtlichen Naturschützer zu treffen, mit dem das Fachsimpeln über die Natur Spaß macht. Ich hoffe er findet auf meiner Homepage Anregungen für seine weitere Reise über die Iberische Halbinsel. Vielleicht treffen wir ihn in El Rocío wieder. Den Tipp gebe ich an alle weiter, die bis nach Portugal reisen wollen.

Lieblingsstrand für Elke und ihre Freundinnen schon vor rund 25 Jahren ;-)

Nach Nerja bin ich meist mit Klappi allein gefahren. Elke hat „so eine Rückengeschichte“, wie der Niederrheiner sagen würde, und ist derzeit nicht wirklich gut zu Fuß. Das Problem muss in der Heimat unbedingt begutachtet werden. Gestern haben wir es dann aber doch bis nach Nerja geschafft, mit Blick auf die jagenden Basstölpel eine Sangria getrunken und, in Erinnerung an das letzte Jahr, im Restaurante Sal & Pimienta sehr gut gegessen.

Livemusik am Balcon de Europa - auch Flamenco wird manchmal geboten

Heute musste ich noch mal zur Post um Briefmarken (Sellos) zu kaufen. Bei meinem Versuch vorgestern stand eine dichte Traube Menschen mit Wartemarken vor der Tür und ich habe verzichtet. Heute kam ich an, zog die Nummer 76 und sah, die letzte aufgerufene Nummer war die 70. Kann bei zwei offenen Schaltern ja nicht so lange dauern, dachte ich. Pustekuchen! Die 71 kam nach einer viertel Stunde und ich kam schließlich nach einer halben Stunde an dem Schalter dran, an dem die ganze Zeit eine Person bedient wurde. Es ging wohl um die komplizierte Eröffnung eines Postfaches. Dadurch hatte ich viel Zeit, mir die Angebote der spanischen Post anzusehen. Erstaunlich: das kleinste Paket ins europäische Ausland kostet fast 50€ und dann geht bis 130€ für das größte Standartpaket.

letztes Abendlich auf den Bergen hinter dem Campingplatz

Am Abend zum Abschluss unserer Zeit hier glühten noch mal die Berge im Hinterland.

20.2.2024 – oberhalb des Stausees Embalse de la Viñuela

Inzwischen sind wir in einer ganz anderen Landschaft. Nur weniger Kilometer von der Mittelmeerküste entfernt liegt der Campingplatz La Viñuela. Der Stausee hat relativ wenig Wasser, wenn man die Höhe der Staumauer zum Maßstab nimmt. Das Panorama, das sich uns beim Essen auf der Terrasse des platzeigenen Restaurants bot, ist trotzdem malerisch.

Apropos Essen: das „Menu del dia“ für 10€ (ohne Getränke) war sehr gut portioniert und lecker. Und, trotz englischer Ankündigung, durchaus landestypisch. Es lohnt sich mal was zu probieren. So wissen wir jetzt, dass Schinkenwürfelchen einer andalusischen Suppe die salzige Note geben können und Mandeln sehr gut zu Hühnchen in Soße passen.

Badetag für Gina

Danach habe ich noch einen durchaus ambitionierten Ausflug mit Gina zum Seeufer unternommen. Sie war selig, mal wieder in Süßwasser baden und das Badewasser auch trinken zu können. Wir kamen beide nass wieder am Womo an: Gina war noch nicht ganz trocken vom erfrischenden Bad und ich nass geschwitzt von der Anstrengung des Rückwegs.

Wir sind sicher, es wird hier eine sehr ruhige Nacht! Und morgen schauen wir uns die malerische Gegend genauer an.

21.2.2024 – ein schöner Zwischenstopp

Wir können den Campingplatz La Viñuela für einen Zwischenstopp durchaus empfehlen, aber auch für mehr. Zwei gute Restaurants direkt am Platz mit grandioser Aussicht sind ein guter Grund für einen Aufenthalt. Das nachfolgende Bild sollte eigentlich den Tagesbericht abschließen. Aber … … …

gegenüber dem Campingplatz glühte am Abend der Berg

Bei meinem langen Spaziergang mit Gina hatte ich die Hoffnung, ein Fließgewässer in Richtung Stausee zu finden, um ihr auch heute eine Erfrischungsmöglichkeit zu bieten. Tatsächlich fanden wir auch einen kleinen Zulauf, der lag aber selbst für unsere kleine Bergziege völlig unzugänglich. Steile Wände und dicke Gesteinsbrocken versperrten den Weg. Man kann sich gut vorstellen, mit welcher Gewalt das Wasser bei starkem Regen hier herunterschießen muss. Bilder vom Gewässer, Schmetterlingen und Pflanzen am Wegesrand gibt es auf der Fotoseite.

Am Abend wurde der gegenüberliegende Berg so angestrahlt, dass der Eindruck entstand, er würde von innen glühen. Nun ist das also das Abschlussbild von diesem schönen Platz.

22.2.2024 – wieder in El Rocío

Aussicht vom Mirador La Lastra

Heute gab es wieder eine Panoramafahrt durch viele unterschiedliche Landschaften. Wie sagen wir gerne: hat was von Kino. Die Aussicht vom Mirador La Lastra bei unserer Mittagspause ist ein gutes Beispiel dafür.

Kurz nach dem Start vom Campingplatz La Viñuela haben wir wieder günstig getankt: 1,45/l und damit gut 20 Cent billiger als an der Küste. Und kurz danach hatten wir dann auch die 3000 Tourkilometer voll. Es lässt sich gut rechnen: bisher haben wir 327 Liter  getankt, was einem Durchschnittsverbrauch von 10,9 l auf 100km entspricht.

Andalusischer Bärenspinner - hunderte Raupen am Mirador

Die erste Pause hatte ich eigentlich an der Laguna Dulce vorgesehen, aber schon bei der Anfahrt sahen wir, dass kein Wasser in der flachen Lagune war. Deshalb sind wir gleich bis zum Mirador durchgefahren. Dort oben pfiff ein kühler Wind, der Elke schnell wieder ins Womo gepustet hat. Gina hatte auch keinen Bock mit mir allein rumzulaufen und so habe ich schließlich allein ein wenig die Aussicht genossen und die Raupen vom Andalusischen Bärenspinner bestimmt, die dort zu hunderten herumliefen. Weitere tierische Glanzlichter: ein Schwalbenschwanz und ein spanischer Esel – schaut auf die Fotoseite.

Kurz vor Sevilla hatte ich den Wohnmobilhändler ausgemacht, wo ich endlich Ersatz für unseren verschmorten Stecker des Heizteppichs bekam. Den könnten wir im bergischen Landesinneren, wo es Wintertags nachts richtig kalt werden kann, vielleicht wieder brauchen.

Um 17:30Uhr kamen wir hier auf dem Campingplatz an. Diesmal schaute die Señora an der Rezeption nur kurz in den Computer und gab mir die Personalausweise zurück. Zur Erinnerung: im letzten Jahr war Elkes Perso hier liegengeblieben und wir mussten deshalb die Reiseroute ändern, um ihn wieder abzuholen.

23.2.2024 – Waschtag und Straßenbau

Straßenbau in El Rocío - so geht es wöchentlich

Auf diesem Campingplatz kennen wir uns wirklich gut aus und Elke hatte sich die letzten Wochen schon vorgenommen, Waschmaschine und Trockner zu beschäftigen … sich selbst natürlich auch.

Gina und ich sind durch die Sandstraßen von El Rocío zur Lagune gegangen. Die Straßen wurden gerade repariert. Ist bei diesen Pisten deutlich leichter, hält dafür aber auch kürzer. Und das „Baufahrzeug“ ist wirklich speziell.

Bilder des Tages gibt es wieder hier, aber wer darüber hinaus sehen möchte, wie es in El Rocío aussieht, wenn die Bruderschaften an einem Wochenende kommen, dem empfehle ich den Reisebericht Spanien 2020 Teil 2 und dort den 26.1. inclusive der an dem Tag entstandenen Fotos.

24.2.2024 – letzter Tag in El Rocío

Was hatte ich mir nicht für diesen letzten Tag in El Rocío noch alles vorgenommen. Doch dann gab es starken und kalten Wind und immer wieder nieselte es. Kein Wetter für Vogelbeobachtung und auch nicht für ein leckeres Essen auf irgendeiner Terrasse. Zudem wurden im Ort den ganzen Tag über fette Böller gezündet, was Gina immer in die einsamsten Ecken des Wohnmobils treibt.

El Rocio - ein ganz besonderer Ort in Andalusien

Gegessen haben wir am Nachmittag dann im Restaurant des Campingplatzes, wo Gina allerdings nicht mit rein durfte. Sie hat es irgendwie geahnt und gar keine Anstalten gemacht, mit aus dem Womo zu wollen. Von unseren Fischen (Dorade und Schwertfisch) haben wir ihr dann einige Beutestücke mitgebracht und sie war es ganz zufrieden.

Die Collage von diesem besonderen Ort stammt aus dem letzten Jahr, ist aber trotzdem immer noch richtig. Wer als Freund von Natur, Landschaft und spanischen Spezialitäten in diesem Teil Andalusiens unterwegs ist und El Rocío und den Nationalpark Coto de Doñana nicht besucht, verpasst bleibende Eindrücke! Das untere Bild der Collage ist mein Bildschirmschoner auf dem ThinkPad.

Morgen geht´s weiter nach Castro Verde, dem Trappenschwerpunkt in Portugal. Übermorgen sollte das Wetter besser sein, damit ich mit Klappi auf die Pirsch gehen kann. Im letzten Jahr sind wir ja bei der Suche nach den tollen Vögeln gescheitert.

26.2.2024 – Castro Verde

Miradouro de Odeleite - Pause am Stausee Dragão Azul

Abschied von El Rocío , in der Hoffnung jedes Jahres, dass wir noch einmal hierher zurückkommen können.

Einkaufen beim Carrefour in Bollullos (die Aussprache „Bojujos“ ist für deutsche Ohren immer noch besonders). Leider habe ich mir nun auch noch, wie schon Elke zuvor, irgendeinen Muskel im Rücken verspannt. 6Liter Bier falsch hochheben sind eben irgendwie nicht wirklich gesund.

Um 13:03Uhr war es bei 3409km Tourenkilometer plötzlich 12:03Uhr … Portugalzeit.

Die nächste Pause gab es am Stausee „Dragão Azul“. Aus dem Flugzeug heraus und auch auf dem Satellitenbild  sieht er aus wie ein blauer Drache. Wir fanden ihn auch vom Mirador bei Odeleite beeindruckend.

Straßenbegleitgrün Schopflavendel

Das gilt auch wieder für die ruhige Fahrt durch die hügelige und sehr grüne Landschaft Portugals, in der weiße Zistrosen, violetter Natternkopf, blauer Schopflavendel und gelbe Blütenteppiche wie gemalt wirkten. Über viele Kilometer gab es immer wieder Hinweise auf möglichen Wildwechsel der Pardelluchse, die sich aber leider nicht zeigten. Hier im Grenzgebiet Spanien/Portugal ist es gelungen, der einst vom Aussterben bedrohten Großkatze wieder eine Heimat zu geben. Es lohnt sich hier nachzulesen.

Seit 16:30Uhr deutscher Zeit sind wir jetzt wieder auf dem „Parque de Campismo Municipal“, dem Campingplatz von Castro Verde. Es ist absehbar, dass es eine kühle Nacht wird und es ist gut, dass der Heizteppich wieder einwandfrei funktioniert.

27.2.2024 – der Tag im Trappenland

Trappenland mit Infocenter hinten links

Heute ging es für mich ins Trappenland östlich von Castro Verde, in der Hoffnung, dass ich in diesem Jahr die Großtrappen, die hier einen Verbreitungsschwerpunkt in Portugal haben, tatsächlich zu Gesicht bekomme. Die Tour in den Bereich der staatlichen Infostation war auch heute sehr schön, aber in der Tat sah ich auch heute bestenfalls eine Gruppe Trappen in weiter Entfernung und komplett ohne Chance, das erhoffte Foto machen zu können. Grauammern gab es allerdings zu hunderten, Theklalerchen auch.

Auffällig auch heute, wie viel Wasser es hier gibt, ganz im Gegensatz zu Spanien. Es fließt in kleinen Bächen durch die Landschaft, oft bedeckt von einem Teppich des Flutenden Hahnenfußes.

am Abend überfliegen mich 10 Großtrappen

Bevor ich den Campingplatz wieder erreichte, war Klappis Akku leer. Der letzte Anstieg brachte mich, trotz des heute sehr kalten Windes, noch mal richtig in Schweiß. Dafür begrüßten mich daselbst die schönen Blauelstern, die sich in El Rocío diesmal nicht gezeigt hatten.

Und dann der Gag des Tages: als ich die abendliche Gassirunde mit Gina drehte, überflogen mich in ziemlicher Höhe 10 große Vögel, die keinen Ton von sich gaben. Das Flugbild kannte ich nicht, es sprach aber gegen Gänse, die ja auch meist zu hören sind. Das Fernglas war im Womo und so schoss ich schnell ein Foto und … es waren weibliche Großtrappen. Wie sage ich immer: suche dir einen schönen Platz und du wirst dich wundern, was sich alles ohne großen Aufwand beobachten lässt. Trappen zum Beispiel.   ;-))

28.2.2024 – wieder beim Winzer Filipe Palhoça

Kühe und ihre Reiher zum Abschied von Castro Verde

Der Campingplatz „Parque de Campismo Municipal“ ist preislich nach wie vor kaum zu toppen: wir zahlten auch in diesem Jahr für zwei Übernachtungen einschließlich Strom und warmen Duschen 16,40€. Ich erinnere mich gut, dass ich im letzten Jahr ungläubig nachgefragt hatte, ob die zweite Nacht vergessen worden ist. Preiswerter kann man kaum Überwintern.

Bei der Fahrt durch Portugals Mitte nach Norden immer wieder schöne Blicke und sehr unterschiedliche Landschaften. Erst noch die Weite des Trappenlandes, wo wir auch heute mit Kuhreihern vorlieb nehmen mussten. Danach viele Korkeichenwälder, aber auch sandige Hügel mit großen Schirmpinien, die ein wenig an riesigen Brokkoli erinnern.

Heringskönig - der St. Petersfisch - ein überraschendes Essen

In Alcácer do Sal am Fluss Sado war Mittagspause angesagt und heute tatsächlich mit mittäglichem Essen. Die Speiskarte gab es per QR-Code in Portugiesisch, Englisch und Französisch. Ausgesucht haben wir und gegrilltes Fleisch vom schwarzen Schwein – in Englisch. Das konnte die Kellnerin nicht zuordnen und ich habe dann die portugiesische Variante aufgerufen und mich am Preis des Essens orientiert. Und so kamen wir zu einem durchaus überraschenden Essen, denn ich hatte auf „Filetes de Peixe Galo C/ Açorda de Ovas“ gezeigt. Und das waren Filets vom Peterfisch (auch Heringskönig genannt) und dazu gab es Broteintopf mit Rogen und Lachsstückchen. Mir hat es gut geschmeckt, Elke wirkte merklich angegriffen. Und klar: bewusst bestellt hätten wir das nie!

mit 240Jahren die älteste Korkeiche Portugals

Auf dem Weg zum Winzer Filipe Palhoça haben wir uns noch die älteste Korkeiche Portugals in Águas de Moura angesehen. 240 Jahre ist der Baum alt und eine Ernte bringt den 25-fachen Ertrag einer normalen Korkeiche.

Nun haben wir bei Filipe Palhoça wieder etwas Wein eingekauft, werden hier eine ruhige Nacht verbringen und morgen geht es in die Einsamkeit der portugiesischen Berge und damit wieder in Richtung Spanien.

Nachtrag: heute lag ein Ichneumon (eine Mangustenart ähnlich dem Mungo) am Straßenrand. Wie so viele Säugetiere sieht man sie leider meist als Verkehrsopfer.

29.2.2024 – Bubulcus & Bolotos – ein ganz besonderer Platz

der Tag beginnt mit schaukeln beim Winzer Filipe Palhoça

Der Tag begann für Elke nach dem Frühstück auf der Schaukel des Winzers. Auf dem Foto ist Ginas Nase genau hinter einer Mohnblume und es sieht so aus, als habe sie eine Clownsnase auf.

Dann war wieder Kino angesagt, wie wir das sanfte Gleiten durch die Landschaft gerne nennen. Immer neue Eindrücke und eine abwechslungsreiche Landschaft sind Urlaub beim Reisen.

Arraiolos - Ortseingang und Festung - bunte Wollteppiche haben Tradition

Einen Stopp gab es unter der stattlichen Festung von Arraiolos mit einem weiten Blick ins Land. Der symbolische Stuhl im Kreisverkehr unterhalb der Burg weist auf eine lange Tradition hin. Schon die Mauren begründeten im fünfzehnten Jahrhundert hier ein Zentrum für bunte Wollteppiche.

Unser heutiges Ziel war der Campingplatz „Bubulcus & Bolotos“, auf den ich vor wenigen Tagen bei der Reiseplanung gestoßen bin und von dem ich sofort dachte: spannend, da will ich hin. Wir sind nun für zwei Nächte hier und morgen werde ich schon ganz viel mehr erzählen können als „eine Oase für Freunde der Natur und des nachhaltigen Lebens“. Das ist jedenfalls unser erster Eindruck. Zum Glück klart es gerade auf, was in der absoluten Dunkelheit des Ortes einen genialen Sternenhimmel verspricht!

1.3.2024 – vom leckeren Müsli-Frühstück und einem Tag in der Natur

Bubulcus & Bolotos -ein genialer Campingplatz

Tja, dass mit dem Foto der Sterne war schlecht vorbereitet und deshalb auch mittelhochtief gelungen. Das Foto gibt es hier trotzdem. Es gibt von den Stunden hier überhaupt ganz viele Fotos, mehr als auf der Collage nebenan. Schaut mal rein!

Diesen Platz hatte ich, wie schon gesagt, zufällig gefunden. Und der Fund ist ein Absoluter Glücksfall. Ein geniales Konzept, eine wunderbare Gegend mit sehr viel Platz für jeden Camper Ruhe, Dunkelheit, seltene Vögel und Betreiber, bei denen uns das Herz aufgegangen ist, weil sie eine Idee haben, ohne den Gästen selbige aufzuzwingen. Dafür gibt es Angebote: zum Frühstück hatten wir heute Müsli und morgen gibt es selbstgebackenes Vollkornbrot, mit Belag und Kaffee. 5Euro pro Person und ans Womo geliefert. Perfekt nach so viel Weißbrotfrühstücken.

Tânia (Portugiesin) und Waldemar (Holländer) haben hier den perfekten Patz für ihre Idee eines ökologisch ausgerichteten Campingplatzes gefunden. Für die Wasserversorgung haben sie einen über 300m tiefen Brunnen durch den anstehenden Granit gebohrt. Hier gibt es mehr! Und, wenn es möglich ist, kommen wir wieder hierher!

Tânia war als russischer Name übrigens in Portugal bis zur Revolution verboten. Die Tânia des Platzes gehört zum ersten Jahrgang, wo der Name erlaubt war.

Zu der Collage nebenan: Blicke auf unseren Stellplatz mitten in der Natur, Iberienraubwürger, Samtkopfgrasmücke und leuchtende Blumen.

2.3.2024 – bei Nieselregen zurück nach Spanien

Monumento Natural Los Barruecos - leider ohne Sonne

Es gab eine wirklich herzliche Verabschiedung von Tânia und Waldemar. Wann findet man schon mal Seelenverwandte ganz zufällig am Lebensweg!

So eine schöne Landschaft, durch die wir gereist sind und was für ein Scheißwetter. Von all den Burgen, die  am Wegesrand lagen, haben wir genau eine gesehen. Ansonsten kämpfte sich der Scheibenwischer durch Niesel- und Landregen. Sehr schade! Auch ein geplanter Zwischenstopp am Stausee „Albufeira da Barragem do Maranhão“, an der Wallfahrtskirche „Igreja de Nossa Senhora d'Entre Águas“ ist dem Regen zum Opfer gefallen. Mistwetter muss es halt manchmal auch geben!

Rinder und ihre Kinder als belebendes Element

Bei Kilometer 3907 und um 14:26Uhr mitteleuropäischer Zeit haben wir Portugal wieder verlassen. Am „Monumento Natural Los Barruecos“(und bei Kilometer 4002)  kurz vor dem Tagesziel Cáceres eine kurze Regenpause, aber kein wirklich gutes Fotowetter. Sicher bei Sonnenlicht und Storchenbalz ein intensiveres Erlebnis.

Jetzt sind wir auf dem komfortablen Campingplatz von Cáceres, haben ein eigenes Sanitärgebäude und was man sonst so braucht … und ich denke an den Platz von Bubulcus & Bolotos zurück und wünsche mir die Einfachheit und Einsamkeit.

3.3.2024 – Orchideenwanderung nach Cáceres

Wespenragwurz als erste Orchdee des Urlaubs

Als Wecker fungierte heute Morgen der Kleiber, der unmittelbar neben unserem Schlafzimmer meinte balzen zu müssen. Langanhaltend und durchdringend. Und als schließlich noch die Blauelstern auf dem Womodach Stepptanz übten, bin ich aufgestanden.

Nach dem Frühstück flogen die ersten Gänsegeier über den Campingplatz de Cáceres. Die Vorhut für die anstehenden Greifvogeltage in der Extremadura.

Elke traute sich wegen ihres Rückens die kleine Wanderung nach Cáceres nicht zu und so bin ich alleine losgezogen, denn ich wollte auf jeden Fall in die Farmacia (Apotheke), denn meine Mittelchen gegen die dauerverstopfte Nase waren zu Ende. Für die knapp 3km habe ich fast 2 Stunden gebraucht, was an der interessanten Flora und den fantastischen Aussichten lag. Weitere Bilder, neben der hier abgebildeten Wespenragwurz, wie immer auf der Fotoseite.

Cáceres

Obwohl heute Sonntag war, habe ich meine Medis bekommen. Die Farmacia hat 7Tage in der Woche 12Stunden auf. Komfortabel!

Für den Rückweg war der Linienbus meine Wahl. Leider habe ich den Fahrplan falsch interpretiert, weshalb ich erst eine Stunde später am Campingplatz angekommen bin. Auf dem Fahrplan standen die jeweiligen Abfahrtszeiten von den Endpunkten der Linie, weshalb ich einen Bus an mir vorbeifahren ließ. Übrigens kostet die Einzelfahrkarte im gesamten Gebiet 1,10€!

Am Abend waren wir auf dem Platz essen. Schweinefleisch (offensichtlich Filet) in Pilzsoße mit Pommes, drei große Bier und 2 große Brandy für 32,50€. Wobei demonstriert wurde, wie viel Brandy eingeschenkt werden soll: der Chef schenkte reichlich in die großen Schwenker und dann muss, wenn das Glas hingelegt wird, der Brandy genau bis zum Rand gehen. In beiden Fällen absolut perfekt!

4.3.2024 – verschobene Weiterreise

Kleiber - unser fröhlicher Wecker

Auch heute Morgen war der Kleiber sehr aktiv, die Sonne aber nicht. Und ein Blick auf tiempo.es zeigte mir, dass es hier bis zum Nachmittag wolkig bleiben sollte und auf dem geplanten Weg zu den Greifvögeln der Monfragüe sogar lange zäher Nebel sein sollte. Kein Flugwetter für Greife und kein Beobachtungs- und Fotowetter für mich. Also bekam Elke das Signal ausschlafen zu können und ich verlängerte unseren Aufenthalt um einen Tag. Kein Problem und schön ist es hier ja auch.

Blauelster und Haussperling

So marschierte ich mit Gina noch einmal auf den Berg und dann war Ruhetag angesagt. Wie nebenstehend zu sehen ist, müssen sich die Spatzen hier mit den Blauelstern die Frühstücksbrocken teilen. In diesem Fall ein Haussperling, aber auf dem heutigen Gang hatte ich auch Weidensperlinge, deren umfangreiches Nest ich gerne einmal finden würde. Und dabei die Weidensperlinge auch erstmals fotografieren.

Morgen soll den ganzen Tag die Sonne scheinen und wir hoffen auf eine gute Fahrt in die Monfragüe und viele schöne Beobachtungen an den Geierfelsen.

5.3.2024 – 5:15Uhr … der drohende Wintereinbruch

Eine wirklich schöne Strecke hatte ich für die Weiterfahrt geplant: Ávila - Segovia - Soria – Logroño, wunderschöne alte Städte in tollen Landschaften … und dann schaute ich gestern Abend in die Wetterprognosen des spanischen Wetterdienstes und genau in diesen Regionen ist ab Donnerstag ein Wintereinbruch mit heftigen Schneefällen vorhergesagt. Überhaupt soll es überall in Zentralspanien Schietwetter mit Temperaturen unter 10° geben. Nun heißt es umplanen und das trieb mich so früh aus dem Bett. Es geht ab übermorgen wieder stramm nach Süden und am Freitagabend sind wir wieder bei Valencia. Dann schauen wir weiter!

Nach diesem Textteil bin ich wieder ins Bett, um 8 Uhr wieder raus und nach Frühstück und Einkauf ging es mittags in die Weite der Extremadura. Wunderbar blühende Wiesen, große Schafherden und diese auch unter den riesigen Solaranlagen, die ganze Hügelketten bedecken.

das Paar ist auf dem Nest gelandet

Am Stausee „Embalse de José María de Orio“, einer Staustufe des Rio Tajo, und DEM Geierfelsen der Extremadura „Salto del Gitano“ war es vorbei mit der Einsamkeit. Wie immer standen dort viele Ornithologen und Fotografen – mit uns noch zwei mehr. Heute war auch für uns die Galavorstellung der Schwarzstörche der Knaller. Vom gemeinsamen Anflug des Paares ans Nest bis zur Kopula wurde alles geboten. Die vielen Gänsegeier sind hier einfach zu selbstverständlich. Nett auch, dass sich die Blaumerle zur Begrüßung so nett für ein Foto präsentierte. Bei der Abfahrt sah ich dann noch kurz den Mönchsgeier seinen Baumhorst anfliegen.

Gänsegeierversammlung

Ein zweiter von mir immer gerne angefahrener Beobachtungsplatz ist der „Mirador de la Portilla del Tietar“. Neben vielen weiteren Gänsegeiern überflog mich dort ein Iberischer Kaiseradler und ein Schlangenadler wurde aktiv von den Gänsegeiern vertrieben. Der Nationalpark Monfragüe gilt nicht von ungefähr als Greifvogelparadies.

Jetzt sind wir auf dem Campingplatz Monfragüe, den wir schon vor 4 Jahren besucht haben. Morgen soll es noch einmal sonnig werden und dann erkunden wir die nähere Umgebung und besuchen das benachbarte Besucherzentrum des Nationalparks.

6.3.2024 – ein Sonnentag in Monfragüe

Blick auf den Schnee der Sierra de Gredos

Die ganze Nacht rief in der Nähe die Zwergohreule. Hatte ich bisher auf der Reise vermisst.

Schon am Morgen flogen Gänsegeier über den Campingplatz Monfragüe. Sie hatten, wenn ich es auf die Entfernung richtig erkannt habe, einen ähnlich großen Adler im Gefolge.

Mittags war ich mit Gina auf dem Gelände des Besucherzentrums. Unter den Steineichen wachsen dort die für die Extremadura typischen Wiesenblumen. Das Foto, auf dem im Hintergrund die schneebedeckten Spitzen der Sierra de Gredos zu sehen sind, ist dort entstanden. In den nächsten Tagen wird dort Schnee hinzukommen.

Aus dem heutigen Essen in dem Restaurant auf dem Campingplatz, in dem wir vor 4 Jahren meinen Geburtstag gefeiert und sehr gut gegessen haben, wird leider nix … es hat heute zu.

7.3.2024 - Alcázar de San Juan

komfortabler Stellplatz beim Carrefour in Alcázar de San Juan - allerdings im Regen

Die ganze Nacht rief die Zwergohreule vom Gelände des Infozentrums. Selbstredend habe ich sie dort gestern nicht gesehen, sie mich bestimmt schon. Wie schwer eine im Baum in Schreckstellung sitzende Zwergohreule zu sehen ist, kann man wunderbar auf dieser Seite sehen. Den Ruf empfinden wir übrigens beide als sehr angenehm. Um 7 Uhr, als es zu dämmern begann, hörte die Eule auf zu rufen.

Pünktlich zum Frühstück kam der versprochene Regen und begleitete uns auch die erste Stunde der Fahrt. Später hörte es auf und als wir hier ankamen, war es trocken. Hier, das heißt der Stellplatz am Carrefour von Alcázar de San Juan. Ausgelegt für 6 Wohnmobile, mit kostenloser Stromversorgung und Entsorgungsstation. Sehr komfortabel. Allerdungs auf 72 Stunden Aufenthalt begrenzt, was uns nicht interessiert, da wir morgen Nachmittag schon am Valencia-Camperpark sein wollen.

Der Carrefour verlockt mit seinem Angebot zum ausgiebigen Shoppen, von uns genutzt. Haben sie sich mit diesem tollen Stellplatz auch verdient. Als wir mit dem vollen Wagen rauskamen, hatte die Regenfront uns wiedergefunden. Zum Glück ist das Womo dicht! ;-)

8.3.2024 – Valencia Camper Park

Wir haben in der Cafeteria des Carrefour für 5€ gefrühstückt, die Toiletten sind gut und ab 9Uhr nutzbar und können diesen Zwischenstopp absolut empfehlen.

So waren wir sehr früh wieder auf der Piste und wurden bei der Fahrt über die Mancha von Windböen kräftig gebeutelt. Die Mancha ist, was viele nicht wissen, eine recht flache Hochebene auf sechs- bis siebenhundert Meter über Meereshöhe. Der Wind hat also freie Bahn und wir hatten ihn auf der Breitseite. Ich musste mehrfach die Geschwindigkeit deutlich reduzieren. Gerne hätte ich hier ein Foto von der roten Manchaerde mit ewig weiten Weinfeldern und den Windmühlen eingestellt, gegen die schon Don Quijote angeblich gekämpft hat, aber Wind, Regen und das große Grau des Tages haben es verhindert.

ehemalige Höhlenwohnungen mitten in Bétera - heute Probenraum für Musiker

Wir sind jetzt wieder für eine Nacht auf dem Valencia Camper Park. In der Mancha waren es 7°, hier sind es 18°. Es blies mir aber auch hier ein kräftiger Wind ins Gesicht, als ich die 2km nach Bétera gelaufen bin um die Post loszuwerden, die ich jetzt schon einen Tag in der Tasche habe. Mit Unterstützung netter Leute im Ort fand ich erst die alte und dann die neue Post (die schon seit 14:30Uhr geschlossen war), beide ohne Briefkästen. Und ob es irgendwo einen Buzón (Briefkasten) im Ort gibt, konnte mir niemand sagen. Briefe schreiben ist in Zeiten von Smartphone etc. wohl nicht mehr verbreitet.

Die ehemaligen Höhlenwohnungen, die aber wohl schon einige Zeit nicht mehr zum Wohnen, aber in einem Fall als Probenraum für eine Band, genutzt werden, fand ich alleine.

9.3.2024 – Spätzle Fritz

Sowohl gestern Abend wie auch heute Morgen waren die Begleiterscheinungen der Fallas bis auf den Platz zu hören: Knallerei! Für Gina immer der Supergau und das gibt immer gaaanz kurze Spaziergänge.

die Spätzle bei Spätzle Fritz sind immer wieder gut

Die Fallas de Valenciana, was original übersetzt „Missverständnisse“ heißt, ist eine valencianische Spezialität und Infos dazu findet man hier.

Kurz vor 12Uhr Abfahrt am Camperpark, eine Fahrt mit und ohne Regen durch Mandelbaumblütenland und um 14Uhr standen wir hier bei „Spätzle Fritz“, schon eine Institution für Wohnmobilisten in dieser Region, insbesondere für Deutsche. Und wir haben uns beide ganz sehr auf die Spätzle gefreut, die für den Stellplatz namensgebend ist. Lecker! Absolut! Bild anbei. ;-)

10.3.2024 – wieder im Ebrodelta

Iglesia und Correos - siehe Reisebericht

Wir sind jetzt auf dem „Camping Eucaliptus“ im Ebrodelta … die Frage ist allerdings wie lange. Aber der Tag chronologisch: Eigentlich beträgt die Fahrzeit von Spätzle Fritz ins Ebrodelta eine gute halbe Stunde, wäre da nicht immer noch das Problem mit der Suche nach einem Briefkasten. Also erstmal in Richtung Vinaros, denn dort hoffte ich einen Briefkasten an der N340n zu finden. Was ich fand, war die mit 1,317€/Liter die bisher günstigste Tankstelle des Urlaubs und das auch noch mit ausgesprochen netter Bedienung. Buzón no! Dann nahm ich ungewollt den Weg über Ulldecona nach Amposta, also hinter dem schönen Wandergebiet der Serra de Montsià entlang. Erneut zitiere ich gerne Wolfgang von … „Umwege erhöhen die Ortskenntnis“. ;-) Ich kürze das Suchdrama ab, denn erst in Sant Jaume d'Enveja, also im Ebrodelta, fand ich mit Hilfe eines netten Señores den Briefkasten an der örtlichen Kirche. Anderthalb Stunden nach Abfahrt bei Spätzle Fritz.

der Platz unter Eukalyptus - die Schüssel steht und trotzdem kein Fernsehen

Dann ging es zügig hierher zum Campingplatz, der erst seit Freitag auf hat und trotzdem schon gut besucht ist. Wegen der namensgebenden Eukalyptusbäume waren wir relativ sicher, keinen Satellitenempfang zu haben. Siehe da, ging doch, sehr zu Elkes Freude. Die währte aber nicht lange. Am Nachmittag war kurz bei uns und den Nachbarn die äußere Stromversorgung unterbrochen. Kennen wir in diesem Urlaub ja schon von verschiedenen Plätzen. Bei den Nachbarn kam der Strom nach kurzer Zeit wieder an, bei uns war durch den Ausfall komplett die innere Stromversorgung weg und kam auch nicht mehr wieder, als wir über die Kabeltrommel wieder am Netz waren. Ein handwerklich begabterer Nachbar mit Elektrokenntnissen übernahm freundlicherweise die Fehlersuche und wir haben gemeinsam alles versucht. Vergeblich! Trotz des Sonntags trat ich in regen Nachrichtenwechsel mit meinem Freund und Werkstattguru Peter, doch auch seine Tipps halfen nicht. Er vermutet nun, dass das  Ladegerät einen Schaden abbekommen hat und deshalb der Strom der vollen Batterien nicht mehr auf die Verbraucher verteilt wird.

Sichler kommen in die platzeigene Lagune

Es funktionieren viele wichtige Parameter nicht mehr:

·       die Zündung des Kühlschrankes (der beim Ausfall leider nicht im Gasbetrieb war), was den Verlust der meisten eingefrorenen Waren bedeutet

·       auch die Heizung zündet nicht

·       die Wasserpumpe hat natürlich auch keinen Strom

·       es gibt kein Licht, nur Lämpchen, die wir mit Batterien betreiben können

·       und … die Satellitenschüssel ist oben und fährt nicht wieder runter

Es gibt morgen vieles zu klären und es bleibt wohl kaum Zeit für die Vogelwelt der platzeigenen Lagune, die ich zum Teil schon vor dem Desaster fotografiert hatte. Auch der nahe Strand und so weiter sind jetzt fern. Freundlicherweise rufen wenigstens auch hier zwei Zwergohreulen.

12.3.2024 – Camping Joan in Cambrils

vor 20 Jahren in Europa selten

Der Einfachheit halber und weil es ein so prägendes Thema gibt, fasse ich die letzten beiden Tage hier Mal zusammen:

Gestern Morgen habe ich erstmal im Vorraum der Cafeteria und mit Blick auf die ständig vorbeifliegenden Sichler im Internet Informationen für den Tag gesucht. Dann bot sich der nette Nachbar an, noch einmal den Beifahrersitz auszubauen, um den Minuspol von der dort stationierten Bordbatterie zu lösen und so das System quasi neu zu starten. Es startete aber weiterhin nix. Also war Abflug angesagt, um eine Möglichkeit zu suchen, professionelle Hilfe zu finden. Ich erinnerte mich von einer früheren Fahrt, dass es Camping Cambrils gibt, eine kleine Werkstatt, die wohl auch auf die örtlichen Campingplätze kommt, um Hilfe zu leisten. Vor der Abfahrt musste aber die Satellitenschüssel noch demontiert werden, damit sie sich nicht unterwegs verabschieden und irgendwelchen Schaden anrichten konnte. Dazu musste ich auf das Dach und kniend (aua!) die vier Halteschrauben lösen. Zum Glück haben es beide Knie gut überstanden.

ein sehr spezieller Übernachtungsplatz an der Schnellstraße

Camping Cambrils machte erst um 15Uhr wieder auf, der Chef war sehr freundlich und hat sofort den Elektroblock geprüft, den Peter ja schon im Verdacht hatte. Treffer: der 230V-Strom kommt an, aber wird nicht in 12V umgewandelt und an die Verbraucher weitergegeben. Um eine Chance zu haben, ein entsprechendes Ersatzteil zu bekommen, schickte uns der nette Señor 4km weiter zum Wohnmobilhändler Carvisa, der auch Dethleffs im Sortiment und eine Werkstatt hat. Dort ist allerdings nachmittags um 15Uhr Schluss. Kurz habe ich überlegt schon den Campingplatz Joan anzufahren, mich dann aber entschlossen, sofort zu dem Händler zu fahren und darauf zu hoffen, dass wir dort eine Nacht parken können, was auch stimmte. Okay, lauschig war es nicht, so direkt neben einer Schnellstraße. Aber zur Öffnungszeit heute Morgen um 9Uhr waren wir direkt vor Ort.

Auch hier wurde ich sehr nett bedient und das eine Mitarbeiterin in Deutschland aufgewachsen ist, war für die Kommunikation sehr hilfreich. Der Elektroblock muss bestellt werden, kommt direkt aus Deutschland, was ungefähr eine Woche dauert, und wird einschließlich Montage über 800€ kosten. Nicht zu ändern, die Versorgung muss ja unbedingt wieder hergestellt werden. So sind wir mal wieder Gast auf dem schönen Campingplatz Joan und werden das Beste daraus machen. Zwei Lampen und einen kleinen Termoventilator haben wir uns besorgt, Wasser gibt es aus einem kleinen Kanister und leeren Sprudelflaschen.

letztes Abendlicht auf die Bucht von Cambrils

Zum versöhnlichen Abschluss des Tages ein Abendbild von Strand und Meer, nur wenige Meter vom Campingplatz aufgenommen. Und Gina war völlig aus dem Häuschen, dass sie am Strand ohne Leine toben durfte.

13.3.2024 – ein Tag mit netten menschlichen Erfahrungen

der alte Wachtturm am Hafen von Cambrils

Geld holen, Alkohol bunkern und Haare schneiden, dafür bin ich mit Klappi in den Ort gefahren. Die Friseurin kam zuerst, da sie ganz allein im Laden stand und auf Kundschaft wartete. Waschen, schneiden und Föhnen für 20€, aber das in Perfektion und mit sehr netter Konversation … soweit ich alles verstanden habe. Ich bin sicher: wir werden uns beide in guter Erinnerung behalten!

Die Santanderbank, die uns dieses schöne Wohnmobil mitfinanziert hat, war gleich um die Ecke. Und einer dieser verlockenden Süßwarenläden … gebrannte Mandeln etc. … so nahe am Paradies! ;-)

Auch der Señor im „Licors Morell El Paradís Del Licor“, also einem Spezialgeschäft für Alkoholika aller Art, war sehr um meine Gesundheit und eine gute Bedienung besorgt. Den 55%-Anis fand ich dann aber doch übertrieben. Einen der von ihm empfohlenen Weine trinken wir gerade. Lecker!

die eleganten Korallenmöwen am Strand von Cambrils

Am Strand saßen zu meiner großen Freude und sehr kooperativ zwei Korallenmöwen, eine beringt. Vermutlich aus der Brutkolonie an den Salinen im Ebrodelta. Wenn ich sie dort schon nicht besuchen konnte, kommen sie mir wenigstens hinterher. Ist doch nett, oder?

Und schließlich waren wir am Abend noch im Platzrestaurant Xiringuito Restaurant Del Mar essen. Das Essen und die Getränke waren super, aber Gerardo, der Keller, der uns von seiner Art stark an Dirk Bach erinnerte, sorgte mit seiner freundlichen Ansprache und dem sichtbaren Spaß am Job für absolutes Wohlbefinden. Verabschiedung mit Handschlag inclusive. Die sympathischen Niederländer am Nachbartisch, die Gerardo mit einem niederländischen Komiker verglichen, rundeten die schöne Erfahrung ab. Es war ein richtig guter Tag - buenas noches!

14.3.2024 – alternatives Campingleben

Heute waren die persönliche Instandsetzung (Duschen etc.) und kleinere Arbeiten am Womo angesagt. Das ist natürlich eigentlich keinen Eintrag wert, unser derzeitiges alternatives Campingleben schon. Die Collage zeigt im Uhrzeigersinn: unsere derzeitige Wasserversorgung, die Kühlung des Kühlschrankes*, unsere schicke Campinglampe, die wirklich ein schönes Licht in das Wohnmobil zaubert, und unsere neue Heizung .

* Etwas Salz erhöht den Kühlfaktor! ;-) Man muss sich nur zu helfen wissen!

Es ist ja wirklich ein Ding: die Kaffeemaschine funktioniert, das ThinkPad auch und die Smartphones können geladen werden (der externe Strom kommt ja an), aber wir können kein bordeigenes Licht anmachen. Von Kühlschrank, Heizung und Fernsehen ganz zu schweigen. Wir stellen dabei fest, dass auch ohne diesen Komfort die Tage funktionieren, eben einfacher und anders.

15.3.2024 – der Elektroblock dominiert den Tag

Zwischen den Gummibäumen (!) und hinter Elke der Campingplatz Joan - vom Strand aus gesehen.

Heute habe ich ganz viel über Elektroblock und Überspannungsschutz gelesen. Trotzdem bleiben bei mir große Fragezeichen auf der Stirn. Warum hat es den Elektroblock gekillt, der einen eingebauten Überlastungsschutz hat, aber keine einzige der vielen zarten Sicherungen? Die Hauptsicherung im Womo und die Sicherungen im Schaltkasten des Campingplatzes haben auch nicht reagiert. Und warum sind die Nachbarn ohne Schaden davongekommen? Fragen über Fragen!

Eigentlich hatten wir geplant, in Cambrils essen zu gehen. Aber Elke traut sich die Strecke nicht zu. So werden wir wohl wieder auf die Vorräte zurückgreifen. Wir haben ja noch von Jörgs köstlichem Heckrindergulasch. Rettet uns einmal mehr in diesem Urlaub den Tag. Dazu gibt´s ein halbkühles Bier, danach einen Anis und am Abend dann noch einen Vino Tinto. ;-))

16.3.2024 – die Wochenenden auf Campingplätzen am Meer sind laut

Auf dem Rückweg meines Rieseneinkaufes bei Mercadona habe ich einen Zwischenstopp an der „Villa Romana de la Llosa“ eingelegt, einer herrschaftlichen Villa aus der Gründerzeit Cambrils, auf einer leichten Anhöhe gelegen und mit Blick auf das Meer. Immer wieder erstaunlich, welche Völker schon in der fernen Vergangenheit meine Liebe zur Iberischen Halbinsel geteilt haben.

Der Iberische Wasserfrosch, der akustische an der Ausgrabungsstätte ganz vorne ist, ist auf der Fotoseite zu finden.

plötzlich aufziehender Seenebel - für Elke ein neues Phänomen

Ansonsten: es ist Wochenende, wir sind am Mittelmeer, die Sonne scheint und die Spanier kommen zum Meer. Es ist trubeliger, lauter und im Sinne des spanischen Campinglebens ursprünglicher. Was selbstverständlich auch für die Gastronomie gilt. Das Essen (ebenfalls auf der Fotoseite) war perfekt, für meine Ohren die Lautstärke auf der Terrasse nicht. Den „Verdauungsschnaps“ haben wir in aller Ruhe am Wohnmobil getrunken.

Zuvor gab es aber noch Schwarzkopf- und Korallenmöwen auf einer Buhne, bevor der Seenebel all das verschluckte. Nur für wenige Minuten, aber Elke, die ja eine absolute Landratte ist, war von dem Schauspiel sehr beeindruckt.

18.3.2024 – eine neue Woche hat begonnen

Schwarzkopf- und Korallenmöwen und Brandseeschwalben

Nun haben wir zwei Tage hinter uns, wo der Seenebel ganze Vormittagsstunden verschluckte, die Sonne in der Zeit das Wohnmobil nicht wirklich erwärmte und Elke „not amused“ war. Tja zu Hause … !?!

Ich lese von den netten Menschen, die ich auf dieser Reise kennengelernt habe und die zum Teil auf ähnlichen Wegen unterwegs sind, vom nächtlichen Konzert von Kreuzkröten, Grillen und Zikaden, von balzenden Trappen (Groß- und Zwerg-), Häherkuckucken, … aufhören, bevor die Tränen kommen!

Ginas Hundeglück

Bei mir waren das Highlight der letzten Tage die Schwarzkopfmöwen samt Brandseeschwalben plus Korallenmöwen auf der Buhne vor dem Campingplatz. Aber ehrlich … auch schön! Endlich ein für meine Verhältnisse gutes Foto der Schwarzkopfmöwen für die Vogelseite der Homepage.

Für die Fotos hatte ich übrigens völlig freie Hand, da Gina Bekanntschaft mit einem ortsansässigen Hund gemacht hat und die beiden perfekt am Strand gespielt haben. Eigentlich natürlich verboten, aber wegen des nebligen vormittags war kaum jemand am Strand. Und die, die das Schauspiel der beiden erlebt haben, waren ganz entzückt. Und Gina war sooo glücklich, endlich mal Gas geben zu können.

Ah, dies vielleicht noch: vom Elektroblock gibt´s noch nix Neues. Habe erstmal bis zum 21.3. nachgebucht. Mal sehen, ob wir dann weiterfahren können.

19.3.2024 – es werde Licht!

der neue Elektroblock ist angekommen, eingebaut und ... alles funktioniert wieder

Wer den Reisebericht verfolgt hat, den wird es nicht wundern, dass es am heutigen Abend eigentlich nur einen Schwerpunkt gibt: alles ist wieder da … Wasserpumpe (die ich persönlich am meisten vermisst habe), der Kühlschrank, die Heizung und das Licht … was für ein Luxus!!!

Gegen Mittag hatte ich mich gerade entschieden, mit Klappi einkaufen zu fahren, als Carvisa mir die Mitteilung schickte, der Elektroblock sei da, aber die eigene Werkstatt habe keine Kapazitäten, ihn kurzfristig einzubauen. Um 14Uhr habe ich ihn abgeholt. Aber nun kommt meine absolute Empfehlung:

Zum Ende der Siesta, um 15 Uhr war ich bei CaravaningCambrils, in der sich schnell bildenden Schlange, war ich ganz vorn. Der Chef hat sich sofort an die Montage gemacht und um 16Uhr hieß es: es werde Licht und so war es dann auch. Ein Anruf bei meiner Werkstatt des Vertrauens, Peter Strey und seinem Team, half Zweifel bezüglich der Batterieschaltung zu zerstreuen. Empfehle ich auch gerne ... aber nehmt mir meinen Serviceplatz nicht weg! ;-)

Wer in der Umgebung von Cambrils ein Problem mit Caravan oder Wohnmobil hat, … dem empfehle ich CaravaningCambrils … uneingeschränkt und absolut!

Kurz nach 17Uhr war ich wieder am Campingplatz und jetzt kann die Reise nach Deutschland geplant werden. Donnerstag fahren wir nach Roses und am Samstag geht´s nach Frankreich und in Etappen dahin, wo Elke ihre Heimat verortet.

Ich war selten irgendwo "zu Hause". Es gibt so viele schöne Orte in Europa.

20.3.2024 – Abschied von Cambrils

ein Junge preist seine Fische an - Bronzestatue am Hafen - gespendet zu Ehren der Seeleute von Cambrils

Heute bin ich noch mal mit Klappi in den Ort gefahren, um ein paar Suchtmittel zu kaufen. ;-) Elkes Zigaretten sind in Spanien 25€ pro Stange billiger und, auch wenn sie es immer wieder behauptet, sie wird die Qualmerei so schnell nicht lassen. Und bei dem Wein- und Spirituosenhändler habe ich den wohl besten Anis Seco gefunden, der uns auf der Reise untergekommen ist.

Am Hafen steht eine schöne Bronzestatue, die ein Bürger den Menschen von Cambrils geschenkt hat, zu Ehren der Seeleute. Es zeigt einen Jungen mit einem Korb voller Fische, die er lauthals anpreist. Die Fischtheken in den Supermärkten werde ich vermissen.

Vor dem Campingplatz wird zurzeit noch ein Strandlokal gebaut, dass in der Saison eröffnet wird. Für uns zu spät und so haben wir noch einmal im Xiringuito gegessen, mit Blick aufs Meer und überfliegenden Schwarzkopfmöwen.

21.3.2024 – zurück in Roses

Vor 80 Tagen haben wir hier, auf dem Campingplatz JonCarMar, unserer Zeit auf der Iberischen Halbinsel begonnen.

die Europäische Wanderheuschrecke war erfreulich kooperativ

Die Fahrt von Cambrils hierher war wieder völlig entspannt. Lediglich im Bereich von Barcelona war sehr starker LKW-Verkehr, was aber bei unserer Reisegeschwindigkeit von rund 100km/h auch nicht problematisch ist. So frei wie heute auf der AP7 (nur AP-Straßen sind in Spanien wirkliche Autobahnen), wird es in den kommenden Tagen in Frankreich, Luxemburg und Deutschland aber sich nicht sein.

Kurz vor Erreichen von Roses ging´s noch für einen Abstecher in ein Teilgebiet der Aiguamolls. Bis auf einen segelnden Segelfalter, verschiedene Heuschrecken, den wenig seidig singenden Seidensänger und eine Rohrweihe im Suchflug, war aber nicht viel los.

Roses - ich zeige auf den Platz des Sturzes

Nach dem Essen in unserem „Stammlokal“ Restaurant Las Palmeras, hat Elke ein Auftragsfoto geschossen, bei dem ich auf die Stelle unterhalb des Castells de la Trinitat zeige, wo ich mir Anfang des Jahres die Kopfwunde zugezogen habe, von der jetzt aber nix mehr zu sehen ist.

Morgen nochmal ein entspannter Tag hier und dann geht´s stramm Richtung Pott. Die Plätze sind alle gebucht, sodass nur eine größere Störung noch verhindern kann, dass wir am nächsten Mittwoch am Nachmittag wieder in Essen sind.

22.3.2024 – der letzte Tag auf der Iberischen Halbinsel

neues Strandlokal mit Blick auf Empuriabrava

Zum Abschied bin ich heute Mittag mit Gina noch einmal auf dem Wall der Zitadelle gelaufen, wo es im Moment wunderbar blüht und es ganz stark nach Honig duftet, was die verschiedensten Insekten anzieht. Auch ein Schwalbenschwanz war wieder dabei.

Auf dem Weg zum Campingplatz sah ich, dass ein neues Strandrestaurant mit Blick auf die Bucht und Empuriabrava gebaut worden ist. Dort wären auch meine Gambas al Ajillo im Angebot gewesen, die ich später im Las Palmeras nicht bekommen habe. Okay, weiß man beim nächsten Mal!

die Mittelmeermöwe ruft "adios amigo"

 

Eine Mittelmeermöwe (die mit den gelben Beinen - yellow-legged gul) verabschiedete mich mit kräftigen Rufen. Hoffen wir mal, dass wir in einem Jahr erneut Roses besuchen können.

23.3.2024 - Aire Camping-Car Park Mèze

Nach Packen, Tanken, Gasflaschenkauf (mit Blick auf die nächste Spanienreise) und Einkaufen ging es um 11:10Uhr auf die Piste, bei km 5470 über die Grenze nach Frankreich und keine zehn Minuten später standen wir im ersten Stau: bei der Mautbrücke gab es Verzögerungen und auf unserer Spur besonders.

Kalifornischer Kappenmohn

Danach gab es eine stürmische Fahrt, bei der ich gut daran tat, dass Steuer mit beiden Händen fest zu halten. Um 14Uhr waren wir hier auf dem vorgebuchten Platz und Gina eine halbe Stunde später schon im nahen Lac du Sesquier. Stelzenläufer, Brandgänse und Kiebitze gab’s für den Ornithologen und eine überraschende Pflanze neben dem Womo: der Kalifornische Kappenmohn, möglicherweise von Campern eingeschleppt, ein schöner Farbtupfer. Sie war Giftpflanze des Jahres 2016 und die beiden Kelchblätter umschließen anfangs die Blüte vollständig in Form einer altertümlichen Schlafmütze (Kalyptra), sie werden beim Aufblühen der Kronblätter abgestreift und fallen als Ganzes ab. Daher auch der Name volkstümliche Name „Schlafmützchen“.

24.3.2024 - La Roche-de-Glun

Judasbaum - auffallend und häufig

Als ich in der Nacht in Mèze wach wurde, rief ein Steinkauz. Über die Art kam ich in den Siebzigern zum Naturschutz und das verbindet.

Wir kamen früh los (jedenfalls für unsere Verhältnisse) und nachdem ich mich gegen das Navi anfangs durchsetzen musste (es wollte uns in der falschen Richtung durch eine Einbahnstraße schicken und bestand danach drei Mal darauf, dass ich umkehren solle), war die Fahrt heute völlig problemlos.

Die Farben des Tages waren gelb von Rapsfeldern, Schlüsselblumen und vielen Korbblütlern und rosa-violett von dem in diesem Teil Frankreichs offensichtlich häufigen Judasbaum.

Spinnenragwurz - bemerkenswert große Bestände in La Roche-de-Glun

Der Camping-Car-Platz hier in La Roche-de-Glun gefällt uns gut und ich verstehe nicht so recht, warum manche Nutzer ihn so schlecht bewerten. Wir waren schon um 13:30Uhr hier, Elke hat sich etwas hingelegt, Gina und ich sind zur Rhone gelaufen. So viele interessante Spuren für Ginas Nase und gleich zwei (für mich) neue Orchideenarten … wir waren beide sehr zufrieden. Es ist hier mit 14° schon deutlich kühler, aber die Sonne kam immer mal wieder durch.

Die dominierenden Vogelstimmen sind hier die allgegenwärtigen Mönchsgrasmücken und die Saatkrähen, die einige Nester im Bereich des Campingplatzes haben. Auch eine nette Zwischenstation.

25.3.2024 - Stellplatz in Is-sur-Tille

Stellplatz in Is-sur-Tille mit Purpurnen Taubnesseln im Vordergrund

Am Morgen, kaum dass ich aufgestanden war, fiel der Strom aus, diesmal auf dem ganzen Platz und nicht wieder nur bei uns. Okay, Kaffee aufbrühen mit heißem Wasser geht natürlich trotzdem, und als er fertig war, kam der Strom auch wieder. Sozusagen kurz vor unserer Abfahrt.

Heute war mit rund 350km die längste Etappe der Rückfahrt, aber es lief ziemlich geschmeidig. Kurz hinter Lyon, wo die Stadtdurchfahrt keine Probleme gemacht hat, haben wir die 6000km-Grenze der diesjährigen Fahrt überschritten und jetzt sind wir bei 6200 km auf dem Stellplatz in Is-sur-Lille der von Camping-car Park neu angelegt und durchaus ein guter Übernachtungsplatz für eine Durchreise ist.

Forsythien am Stellplatz in Il-sur Tillie in voller Blüte - mancherorts schon verblüht

Bei der Gelegenheit ist dies auch ein Tipp für die Reise durch Frankreich: campingcarpark ist eine gute Adresse für die Heimfahrt durch Frankreich. Wir haben die letzten drei Plätze seit Spanien dort vorgebucht, alle kosten 15€ mit Strom oder sogar darunter und man kommt mit der Servicekarte ohne Probleme auf das Gelände und weiß, dass man einen Übernachtungsplatz sicher hat.

Die blühenden Wiesen unterwegs (ich hätte im Garten gerne solche Bestände der Schlüsselblumen wie am Rande der Autobahn), Forsythien, Kirschen und Schlehen in Vollblüte oder schon darüber hinaus, wir sind gespannt, was uns in Essen erwartet. Morgen geht es nach Luxemburg und übermorgen sollte Gerschede erreicht werden.

26.3.2024 – Camping Schützwiese in Wasserbillig

In Wasserbillig schließt sich also der Reisekreis, der nach der Anreise am 27.12.2023 hier begann. Morgen ist dann Abreise über den Mittagsessenplatz Vulkan-Brauerei in Mendig. Daselbst: alles bio!  ;-))

Zum Tag: um 1Uhr in der Nacht lag ich wegen meiner dauerverstopften Nase wach und es begann zu regnen. Als die gesamte Reisegruppe ;-) um 8:15Uhr auf den Beinen war, regnete es immer noch. Und dann ging es hinein in nebelverhangenes Dauergrau auf den ersten 50 Kilometern. Zum Teil waberten die Schwaden so dicht über die Autobahn, dass ich die Geschwindigkeit auf 80km/h drosseln musste. Nach der Frühstückspause mit Kaffee und leckeren Croissants auf einem Rastplatz bei Langres wurde es aber besser.

Eine besondere Verzierung war die Vollsperrung der A31 zwischen Nancy und Metz. Vorher sicher perfekt angekündigt … für Menschen mit Französischkenntnissen. Instinktiv habe ich richtig reagiert, als das Überholverbot für LKWs begann, sie sich auf der rechten Spur stauten und ich an der ganzen Schlange vorbei zur letzten möglichen Ausfahrt geschlichen bin. Dort habe ich mir die LKW-Fahrer, die vor mir abgefahren waren, als Beispiel genommen und so haben wir die perfekte Umleitung erwischt. Eine endlose Autoschlange fuhr über mäßig geeignete Straßen über Land. Vermutlich hatte ein Franzose die Schleicherei satt und an komplett ungeeigneter Stelle ein Überholmanöver gestartet, die Gewalt über sein Auto verloren und im Überschlag eine Böschung genommen. Geduld ist oft klüger!

Saatkrähe am Nest am Rastplatz bei Lyon

Noch einmal Ornithologie: nach wie vor ist die Dichte der Saatkrähenkolonien und ihre Größe (auf einem Rastplatz mehrere hundert Nester) erstaunlich. Immer wieder frage ich mich, warum die Deutschen mit diesen geselligen Vögeln offensichtlich größere Probleme haben, als die Franzosen.

Bei Reisekilometer 6503 haben wir die Grenze nach Luxemburg überfahren, hier in Wasserbillig den Tank noch einmal gefüllt (fast 10 Cent pro Liter teurer als auf der Hinfahrt) und den vorgebuchten Campingplatz Schützwiese geentert.

An dieser Stelle mal ein paar Fakten zum Thema „Energie“:

Jungschwan - das ehemals hässliche Entchen wird erwachsen

·       bis zu Hause werden wir für rund 100€ Gas verbraucht haben

·       wir werden bis Essen für insgesamt 1100€ rund 715l Diesel verbraucht haben

·       das entspricht einem Durchschnitt von 10,5l/100km – bin ich sehr mit zufrieden

·       am billigsten war der Sprit in Vinova an der spanischen Küste mit 1,317€/l

·       am teuersten mit 1,78€/l in Valence  - Sprit in Frankreich ist überhaupt teuer

·       jetzt wissen wir, wenn wir bei Roses noch einmal voll tanken, dann reicht eine weitere Füllung in Frankreich um bis Luxemburg zu kommen

Bei der abendlichen Gassirunde mit Gina an der Sauer tauchte wieder ein Gänsesägermännchen regelmäßig nach Fischen, mehrere Eisvögel waren wegen der Dämmerung nur zu hören und der Jungschwan, in der Phase des Abschieds vom hässlichen Entchen, hat unserem Hund mal gezeigt, wer Chef am Ufer ist.

27.3.2024 – nachträglich beschrieben am 29.3. in Gerschede

Vulkanbrauerei in Mendig - komplett bio

In Wasserbillig war ich am Morgen noch im „Zika-Grenzmarkt“, da dort unsere Sorte Kaffee deutlich billiger war als in Deutschland. Bei Tabak muss das wohl auch so sein, denn ein Mann vor mir schleppte 5 Eimer Tabak und mehrere Stangen verschiedener Zigarettensorten aus dem Geschäft.

Dann ging es zur letzten Etappe, geplant in zwei Schritten, auf die Piste. Es begann mit Baustellen, die bis zur Mittagspause in der Bio-Vulkanbrauerei in Mendig aber kein Problem waren. Daselbst haben wir gut gegessen und bei dem leckeren Fassbier schon ein wenig bedauert, dass wir nicht den benachbarten Wohnmobilplatz für eine weitere Übernachtung vorgesehen hatten.

Kamelie mit Gehörnter Mauerbiene im eigenen Garten

Kurz nach 14Uhr begann die zweite Teiletappe des Tages, nur 150km lang und beim Mittagessen hatte ich noch gesagt: „In zwei Stunden sind wir zu Hause.“ Pustekuchen: wir fuhren von einem Stau in den nächsten, mit all den unschönen Details wie Kolonnenspringern, überholenden LKWs im Überholverbot oder Fahrer, die nicht merken wenn der Verkehr wieder anfängt zu rollen. Machen wir es kurz: wir haben über 3 Stunden für die 150km gebraucht und waren bei der Ankunft beide ziemlich mit den Nerven zu Fuß.

Im Garten blüht schon einiges und vor allem die Kamelie so schön wie noch nie. Die Bienenhotels sind gut besucht und ich werde in dieser Hinsicht nachlegen. Jetzt sind wir erstmal wieder in Essen-Gerschede, nach 6850km Fahrt in der Fremde.


 

 

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